„Lumpi“ geht seinen Weg weiter
Bei der Buchpräsentation lässt sich Fortunas Profi auch tief in die Seele blicken.
Düsseldorf. Niemand hat diese besondere Karriere voraussehen können. Doch inzwischen hat der „Ligenwanderer“ Andreas Lambertz längst eine Hommage in Form eines Buches verdient. Doch der gerade erst 29 Jahre alte Profifußballer war bislang viel zu bescheiden, um sich auf diese Art „feiern“ zu lassen. Dem Journalisten Frank Lehmkuhl ist nun gelungen, die einzigartige Geschichte vom kleinen, unbeugsamen Düsseldorfer, der in der Stadt beliebter als jeder andere ist, aufzuschreiben. Am Mittwoch wurde das Buch vorgestellt, ab 10. Juli wird es verkauft.
Vielleicht ist das 206 Seiten starke Buch mit dem Titel „Lumpis Weg“ genau zum richtigen Zeitpunkt erschienen. Dass es Motivation genug ist für den Kapitän der Fortuna, die für ihn bittere Vorsaison vergessen zu machen. „Ich war nicht enttäuscht, dass Oliver Reck mich in seiner Interimsphase nicht als Stammspieler gesehen hat“, sagte Lambertz am Mittwoch bei der Buch-Präsentation. „Er hat mit mir offen geredet und alles sehr gut erklärt. In der Schlussphase der Saison war ich ohnehin verletzt.“
Dass Lambertz die Hoffnung hat, dass der neue Cheftrainer mit Saisonstart nicht an ihm vorbeikommt, ist verständlich. „Ich weiß, dass in Sergio Pinto ein starker Spieler für meine Position neu geholt wurde, und Christian Gartner ein hoffnungsvolles Talent ist“, sagte der Kapitän. „Aber ich werde den Konkurrenzkampf annehmen und mich durchsetzen.“
So ist es in den vergangenen Jahren immer gelaufen. Wer Lambertz dagegen abschreibt, dem fehlt zum Beispiel der Einblick in Lumpis Seelenleben. Wie es der Buchtitel sagt, Lumpi geht seinen Weg und kommt ans Ziel. Das hat er in den vergangenen zwölf Jahren in fünf verschiedenen Ligen getan, wenn man sich die Zeit des 29-Jährigen in der Oberliga, der Regionalliga, der dritten, zweiten und ersten Bundesliga anschaut. Nie hatten die Skeptiker Lambertz den nächsten Schritt und den Sprung in die nächsthöhere Liga zugetraut. Und immer wieder hatte er es geschafft.
„Ich werde Vollgas geben, die Chancen sind vor dem ersten Saisonspiel für alle gleich“, sagt Lambertz und plant, in der kommenden Spielzeit wieder zur Stammformation zu gehören. Auch um es den Kritikern zu zeigen, die es inzwischen in größerer Zahl gibt. „Ich weiß, was ich kann und kann die Situation gut beurteilen“, sagte Fortunas Urgestein.
Auch in Sachen Kapitänswahl wirft Lambertz die Flinte nicht ins Korn: „Von einer angeblichen Kapitänsfindungskommission habe ich noch nichts gehört.“ Das Interesse ist weiterhin da, für Mannschaft und Fans Vorbild und Vorkämpfer auf dem Platz zu sein.
Dann soll es auch kein „Gequatsche“ mehr von der Bundesliga geben. „Wir sind immer dann gut gefahren, wenn wir von Spiel zu Spiel gedacht haben. Der Rest ergibt sich dann.“ Im vergangenen Jahr sei das komplett in die Hose gegangen. Und die Rückkehr in die Bundesliga wäre auch für den Ligenwanderer Lumpi Lambertz noch etwas ganz Besonderes.