Mit kühlem Kopf und großer Leidenschaft

Torhüter Michael Ratajczak spielte zwei Jahre bei Fortunas Gegner Rot-Weiss Erfurt.

Düsseldorf. Michael Ratajczak bestreitet am Samstag in Erfurt erst sein sechstes Spiel für die Fortuna in der Fußball-Regionalliga. Es wird bislang sicher der wichtigste Auftritt in seiner Karriere sein. Besondere Brisanz hat das Spiel für den 26-jährigen Torwart ohnehin, da Ratajczak von 2005 an zwei Jahre für das Team aus Thüringen gespielt hat. Wir sprachen mit Düsseldorfs Rückhalt.

Herr Ratajczak, wie sehr kribbelt es in Ihnen vor Ihrer Rückkehr nach Erfurt?

Ratajczak: Ich freue mich sehr auf dieses wichtige und letzte Spiel, und dass wir bei meinem alten Verein antreten. Es werden viele Leute im ausverkauften Stadion sein, die die Daumen drücken. Es wird nicht leicht, weil Erfurt und die Region hinter der Mannschaft stehen. Aber wir werden unsere Hausaufgaben dort erledigen.

Haben Sie Kontakt nach Erfurt?

Ratajczak: Ja, mit zwei, drei Leuten. Ich fahre auch schon öfter nochmal hin, um Bekannte zu treffen.

Wie ist die Stimmung in der Mannschaft vor diesem Endspiel?

Ratajczak: Alle sind heiß auf Samstag. Die Anspannung ist da, aber wir können befreit aufspielen, weil wir uns freuen, überhaupt noch diese Ausgangsposition erreicht zu haben.

Wieso ist die Mannschaft in dieser Phase so stark geworden?

Ratajczak. Die letzten Wochen haben uns geprägt, zusammengeschweißt und stärker gemacht. Wir haben sehr wichtige Punkte gewonnen, Charakter gezeigt und uns diese Chance erarbeitet.

Die Punkte hat die Mannschaft mit Ihnen im Tor geholt, nachdem zuvor Michael Melka im Tor gestanden hatte.

Ratajczak: Ich habe die ganze Saison darauf hin gearbeitet. Aber letztlich entscheidet das der Trainer. Und jetzt sollte ich mir nicht zu sicher sein, damit ich meine Leistung auch abrufen kann.

Wie werden Sie denn ganz persönlich an die schwere Aufgabe in Erfurt herangehen?

Ratajczak: Mit kühlem Kopf, Herz und großer Leidenschaft.

Und wie sieht Ihre Prognose für Samstag aus, wenn Fortunas Vorstandssprecher schon von einer Aufstiegschance von 60 zu 40 für Fortuna spricht?

Ratajczak: Ich gebe nicht so gerne Tipps ab. Aber wir müssen unser Spiel erst einmal gewinnen.

Das hört sich so unterkühlt an. Was bedeutet Ihnen ein Aufstieg?

Ratajczak: Es wäre ein absoluter Traum, mit der Fortuna aufzusteigen. Die Krönung nach einer verrückten Saison. Aber wir müssen uns auf uns selbst konzentrieren.

Sie haben mal gesagt, manchmal muss man einen Schritt zurück machen, um nach vorne zu kommen. Gilt das jetzt auch für Ihre und die Situation der Fortuna?

Ratajczak: Zur Fortuna zu wechseln war kein Rückschritt. Wenn sie die Situation nach den Niederlagen in Lübeck und Ahlen meinen, kann man das sicherlich so sehen. Jetzt haben wir grundsätzlich nichts mehr zu verlieren.