Fortunas Eigengewächs kommt aus der Fankurve auf den Rasen

Kai Schwertfeger feierte zuletzt seine „Premiere“ bei der Ersten.

Düsseldorf. Einen wie Kai Schwertfeger hatten sie bei Fortuna Düsseldorf lange nicht mehr. Mal abgesehen vom rostroten Schopf des Fußballers. Der 19-Jährige ist ein echtes "Eigengewächs", spielt seit den frühen Jugendjahren beim Flingerner Klub und stand früher selbst in der Fan-Kurve.

Zuletzt war es Andreas Lambertz und Hamza Cakir gelungen, sich "aus den eigenen Reihen" für höhere Aufgaben zu empfehlen. Am vergangenen Samstag durfte Schwertfeger in der ersten Mannschaft ran - für 24 Minuten in der Regionalliga gegen Wolfsburg II. Nur rund ein Jahr nach seinen ersten Versuchen als A-Jugendlicher in der Reserve (damals Verbandsliga).

"Als ich reinkam, war nicht mehr so ein hohes Tempo im Spiel", sagt der Innenverteidiger, "aber ich habe keine großen Fehler gemacht und bin ganz zufrieden." Der Trainer des Oberliga-Teams, Goran Vucic, sah das mit Freude: "Es ist schön, dass es einer mal von uns geschafft hat."

Zumal der erste Einsatz auch ein Zeichen ist, dass der Verein mit Schwertfeger für die Zukunft plant. In diesen Tagen stehen Gespräche mit Sport-Geschäftsführer Wolf Werner an. Schwertfeger soll von SW Essen und der Turu umworben werden. Es wird wohl viel davon abhängen, ob Fortunas Zweite am Sonntag die Qualifikation für die NRW-Liga schafft.

Ein eigener Sieg ist Pflicht, und zudem braucht Fortuna II Schützenhilfe (siehe Kasten). Gegner ist der KFC Uerdingen, der punktgleich mit dem besseren Torverhältnis vor den Düsseldorfern steht. Dann werden Schwertfegers Abwehrqualitäten wieder im Oberliga-Spiel gebraucht. Mit seiner Ruhe und Übersicht hat sich der 1,88-m-Fußballer seinen Stammplatz längst gesichert, mit dem gleichalten Christoph Caspari bildet Schwertfeger die stabile und kompakte Innenverteidigung der Fortuna-Reserve.

Diese guten Leistungen haben ihn zunächst in den Regionalliga-Kader für das Spiel in Emden gebracht, wo seine Mutter auf der Tribüne die Daumen drückte, und schließlich auch auf den Rasen der Arena. "Das war eine tolle Atmosphäre, das hat schon Spaß gemacht und meine Mitspieler haben mich prima unterstützt." Nun hoffe er, beim nächsten Mal wieder dabei zu sein.

Die Möglichkeiten sind da, und auch das dürfte nach rund elf Jahren Vereinszugehörigkeit ein Argument für ein weiteres Jahr bei Fortuna sein. Trainer Vucic rät: "Er darf nie mit dem Erreichten zufrieden sein, denn im Fußball geht es in beide Richtungen ganz schnell. Er sollte hier durchaus noch weiter lernen."