Nur auf sich selbst schauen
Fortuna muss alles geben, um mögliche Patzer der Konkurrenz nutzen zu können.
Düsseldorf. Die Erkenntnis kommt gute 20 Tage zu spät. "Leider haben wir es nicht mehr ganz selbst in der Hand." Fortunas Kapitän Andreas Lambertz war nach dem ungefährdeten 3:0 am Samstag gegen die "Zweite" des VfL Wolfsburg trotz einer guten Leistung nachdenklich geworden. Ihm liegt vor allem das vermeidbare 1:3 Ende April in Lübeck schwer im Magen. Denn die Fortuna muss im Aufstiegsrennen der Fußball-Regionalliga Nord weiter auf Patzer der Konkurrenz hoffen.
"Es bringt aber nichts, den verlorenen Punkten jetzt nachzutrauern", erklärte Norbert Meier. "Denn andere Mannschaften haben auch Zähler liegen lassen." Der Fortuna-Trainer weiß, dass seiner Mannschaft derzeit nur zwei Punkte zum Aufstiegsplatz fehlen. Es kann in den verbleibenden Spielen viel passieren, da die vor der Fortuna platzierten Klubs aus Oberhausen und Berlin auch noch gegeneinander spielen.
"Es ist sehr gut, dass die Mannschaft zurückgekommen ist und besonders wie sie das tat", meinte Fortunas Vorstandssprecher Peter Frymuth. "Zum Glück ist damit das Thema Viertklassigkeit durch." Ein Bedauern, dass die Mannschaft unnötige Punkte abgegeben hätte, verspürt Frymuth dagegen nicht. "Wir haben noch selbst die Chance, für Bewegung in der Tabelle zu sorgen. Allerdings müssen wir auf uns selbst schauen und uns nicht von anderen beeinflussen lassen."
Auch gegen Wolfsburg zeigten die Düsseldorfer, zu was sie fähig sind, wenn sie hoch motiviert, einsatzfreudig und konzentriert zur Sache gehen. Nach
42 Sekunden - die Einlaufkinder hatten noch nicht einmal den Spielertunnel verlassen - lagen die Gastgeber bereits mit 1:0 in Führung.
Die Kombination des vom Interims-Stürmer zum Rechtverteidiger umfunktionierten Ahmet Cebe mit Axel Lawarée und Marco Christ führte zum schnellen 1:0. Nach zwei weiteren Treffern (beide Lawarée), die in den Momenten fielen, als das Spiel einzuschlafen drohte, war das Spiel entschieden. Die Fortuna schaltete zwei Gänge zurück und kontrollierte im Kraftspar-Modus nach drei Spielen in acht Tagen locker die Begegnung bis zum Ende.
"Wir haben keine Zweifel daran gelassen, dass wir dieses Spiel gewinnen wollten. Ich hätte mir aber das eine oder andere Tor mehr gewünscht", sagte Meier, der besonders Cebe und dem debütierenden Kai Schwertfeger starke Leistungen attestierte. "Wir können nach dieser Woche ruhiger in die Zukunft schauen."
Damit meinte Fortunas Trainer die geschaffte Qualifikation für die dritte Liga. Das ist dem nächsten Gegner noch nicht gelungen. "Die Braunschweiger werden alles tun, um zu gewinnen. Aber vielleicht ist ja gerade das unsere Chance", meinte der 49-jährige Trainer zum Spiel am kommenden Samstag. Die Spieler wollen sich hinterher nichts vorwerfen lassen. "Deshalb werden wir in den letzten drei Spielen alles geben", sagte Ahmet Cebe, der vermeiden will, dass es demnächst weitere (zu) späte Erkenntnisse gibt.