Fortuna II:Süßer Lohn für zehn Monate harte Arbeit

Trainer Goran Vucic führt Fortuna II zur Qualifikation für die NRW-Liga.

Düsseldorf. Nach dem 4:0 gegen den KFC Uerdingen wusste Goran Vucic nicht so genau wohin mit seinen Gefühlen. Irgendwie stand dem Trainer von Fortuna II noch nicht im Gesicht geschrieben, dass er mit seinem Team gerade die Qualifikation für die NRW-Liga geschafft hatte.

"In der Pause vom Spiel in Bergisch-Gladbach waren wir doch schon weg", so Vucic. Bei jenem vorletzten Saisonspiel hatte seine Mannschaft mit 0:1 zurückgelegen, ehe doch noch die Wende und das 2:1 gelangen. Und dank der Schützenhilfe des 1. FC Köln II, der am letzten Spieltag der Fußall-Oberliga Konkurrent Wuppertal II besiegte, wurde Fortunas Reserve Elfter mit einem Punkt Vorsprung auf Wuppertal.

Nur bei diesem Ausgang am letzten Spieltag (Sieg Fortuna/Sieg Köln) war dieser Sprung überhaupt noch möglich. Denn auch die Uerdinger hatten - punktgleich mit der Fortuna - auf ihre Chance gelauert. Die Rettung vor dem Abstieg war das positive "i-Tüpfelchen" für die Mannschaft von Goran Vucic auf eine Berg- und Talfahrt in der abgelaufenen Spielzeit.

Nach der sensationell gut verlaufenen Hinrunde hatten am Flinger Broich einige sogar schon auf die Qualifikation für die Regionalliga geschielt (Platz eins bis vier). Doch ein Rückschlag nach dem anderen fraß das Punktepolster wie eine Schnecke das Salatblatt.

Am Ende rutschten die Düsseldorfer unter den Strich, waren auf fremde Hilfe angewiesen. Deshalb wird Vucic sein Glück erst langsam begriffen haben. Vielleicht als ihn die rund 600 Fortuna-Fans unter den 1751Zuschauern im Paul-Janes-Stadion namentlich feierten: "Goran Vucic - Trainer-Gott".

Der Ex-Profi hatte es geschafft, vor allem aus den jungen Spielern einen festen Kern zu bilden, der immer wieder von Spielern der ersten Mannschaft ergänzt wurde. Mal mehr, mal weniger erfolgreich. Vor allem Marek Klimczok zeigte starke Leistungen, Ken Asaeda dagegen schwankende, Ivan Pusic kam nach langer Verletzungspause noch nicht wirklich wieder in Fahrt.

Die übrigen Aushilfen neben diesen "Stammgästen" schlugen nicht immer wie erhofft ein. Abgesehen vielleicht vom letzten Spieltag, als Sebastian Heidinger mit drei Toren das Spiel fast im Alleingang entschied.

Doch wichtiger noch: Die immer stärker gewordene Abwehrreihe mit Lukas van den Bergh, Christoph Caspari und Kai Schwertfeger stammte alleine aus dem Kader der Reserve. Torwart Patrick Nettekoven hielt meist glänzend, und im Sturm ging Kapitän Ben Abelski als Torschütze vom Dienst mit bestem Beispiel voran. Umso wichtiger war das, weil Stürmer Frederick Donkor fast die ganze Saison fehlte und Leistungsträger wie Dirk Böcker und Lukas Marzok in der zweiten Saisonhälfte verletzt ausfielen.

"Wir haben zehn Monate sehr hart gearbeitet", sagte Goran Vucic und schnappte sich die Riesenfahne, die ein Fan nach dem Sieg gegen Uerdingen auf das Spielfeld gebracht hatte. Die Fahne schwenkend, stellte sich die Freude über eine prächtig beendete Saison ein: "Ich bin richtig, richtig stolz auf meine Jungs."