„Reise“ nährt die Hoffnung

Die beiden Tore von Stefan Reisinger reichen wieder nicht zu einem Dreier.

Düsseldorf. Mit einem flauen Gefühl hatte Stefan Reisinger am Samstag den Rasen der Arena zur zweiten Hälfte im Spiel gegen Werder Bremen betreten. „Ihm war schwindelig, und wir mussten ihn dann später auch rausnehmen“, sagte Fortuna Trainer Norbert Meier, der zwar von einer gewissen Wetterfühligkeit seines Stürmers sprach, aber sehr froh war, dass „Reise“ überhaupt spielen konnte — und zwei Tore erzielte. „Er war auch kräftemäßig fertig“, erklärte Meier die Auswechslung.

Erneut hatte der Ex-Freiburger zwei Tore in einem Heimspiel erzielt, und wieder hat es nicht zu einem Sieg gereicht. Stefan Reisinger nahm es mit Galgenhumor: „Gegen Augsburg haben wir noch verloren, diesmal unentschieden gespielt. Beim nächsten Doppelschlag von mir gewinnen wir auch.“

Natürlich seien aus der Sicht von Reisinger drei Punkte drin gewesen. „Aber dann kriegen wir eben auch Gegentore, die absolut vermeidbar waren“, sagte Reisinger. „Das darf uns nicht passieren, da müssen wir einfach cleverer sein.“ Etwa so clever, wie Reisinger bei seinen beiden Toren selbst war. Nach einem Kruse-Pass hatte der 31-Jährige nach 125 Sekunden seine Mannschaft in Führung gebracht. Er überlistete Bremens Torhüter Sebastian Mielitz mit einem Schuss in die lange Ecke. „Beim Tor zum 2:1 ist der Ball etwas versprungen, deshalb musste ich einen Moment verzögern“, sagte Reisinger. Das reichte, um für den zweiten Doppelpack der Saison zu sorgen.

„Ich war verletzt und habe mich schwergetan getan. Die Pause in der vergangenen Woche hat mir gut getan“, beschrieb Reisinger die Leidenzeit der jüngeren Vergangenheit. „Heute war ich froh, dass ich der Mannschaft helfen konnte.“ Doch richtig zufrieden war der Bayer natürlich nicht. „Wir müssen schon sehen, dass wir noch mal richtig punkten. Leider ist uns der große Befreiungsschlag mit einem Sieg nicht gelungen.“ Aber warum sollte die Fortuna nicht am Samstag in Hamburg gewinnen, meinte Reisinger, der dann selbst das Rätsel um sein Schwindelgefühl aufklärte. „Ich habe kurz vor der Pause ein Schlag gegen die Schläfe bekommen.“