Fortuna: Befreiungsschlag verpasst
Fortuna Düsseldorf schafft es zweimal nicht, die Führung zu behaupten. Ein Eigentor besiegelt das 2:2 gegen Werder Bremen.
Düsseldorf. Die Befreiung im Abstiegskampf, das wäre ihr Preis gewesen. Doch nach dem 2:2 zwischen Fortuna Düsseldorf und Werder Bremen wussten die Spieler auf beiden Seiten nicht so recht, was sie von diesem Punktgewinn halten sollen. „Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen“, meinte Bremens Torhüter Sebastian Mielitz und sein gegenüber Fabian Giefer sprach von einer „endlich geknackten 30-Punkte-Marke“. Fortunas Robbie Kruse redete sich das Remis schön: „Am Ende zählt jeder Punkt.“ Und der Düsseldorfer Trainer Norbert Meier hatte die Eichhörnchen-Mentalität verinnerlicht: „Wir können ja nicht sagen, dass wir lieber überhaupt keinen Punkt holen, wenn es nicht drei werden.“
Zweimal waren die Düsseldorfer aus der Kabine in die Arena gestürmt wie Mike Tyson in den Boxring, zweimal schlichen sie zurück wie Axel Schulz. Drei Minuten waren in beiden Hälften jeweils gespielt, als Stefan Reisinger die Fortuna in Führung brachte. Beim ersten Treffer hatte Kruse den Stürmer mit einem tollen Pass in Szene gesetzt, den zweiten Treffer brachte Kapitän Andreas Lambertz mit großem Einsatz auf den Weg.
Dass es am Ende nur ein Punkt wurde, lag an den Düsseldorfern selbst. Das 1:1 (16) entstand aus einer Torchance für Düsseldorf nach einem Freistoß. Werders Kevin de Bruyne ließ beim anschließenden Konter gleich vier Düsseldorfer stehen und legte für Junuzovic auf. „Wenn wir ihn da nicht stoppen können, müssen wir so clever sein, ein taktisches Foul zu begehen“, fasste Meier die Szene nach dem Spiel zusammen.
Das 2:2 knallte den Fortunen nach 70 Minuten ins Selbstbewusstsein wie ein Leberhaken. Der ansonsten kaum gefährliche Bremer Arnautovic hatte abgezogen und der bis dahin überragende Martin Latka lenkte den Schuss unhaltbar ins eigene Tor. Düsseldorf im Schockzustand. Doppeltorschütze Reisinger: „Das war ein Wirkungstreffer.“
Das zweite Eigentor im zweiten „Abstiegsendspiel“ — Lambertz hatte gegen Hoffenheim ins eigene Tor geköpft — sorgte dafür, dass es am Tabellenende nun noch enger wird. Noch steht Fortuna über dem Strich, aber der Vorsprung ist bedrohlich geschrumpft. Darüber wie viele Punkte noch nötig sind, macht sich Fortuna-Torwart Giefer keine Gedanken: „Es gibt keine Hochrechnungen. Es zählt nur der Klassenerhalt.“ Das gilt auch für Werder Bremen, dessen Innenverteidiger Assani Lukimya einen „typischen Abstiegskampf“ gesehen hatte: „Wir haben verstanden, worum es geht.“ Der 26-Jährige wurde bei seinem Auftritt an alter Wirkungsstätte von den Fortuna-Fans mit „Luki, Luki“-Sprechchören gefeiert und gab artig zurück: „Ich wünsche der Fortuna, dass sie drin bleibt.“
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