KFC: Mit kühlem Kopf zum Flinger Broich

NRW- oder Verbandsliga? Ohne Schützenhilfe können die Uerdinger es nicht schaffen.

Krefeld. Was vor einigen Wochen die meisten Anhänger des KFC Uerdingen befürchtet hatten, ist tatsächlich eingetreten. Am letzten Spieltag geht es um die Entscheidung. Schafft das Team von Klaus Berge am Sonntag (15 Uhr) im Paul-Janes-Stadion am Flinger Broich den Klassenerhalt?

Eine Begegnung, die an Brisanz nicht zu überbieten ist. Denn auch Fortuna Düsseldorf II kämpft um den Verbleib in der Fußball-Oberliga, der gleichzeitig die Zugehörigkeit für die neue NRW-Liga bedeutet. Der Verlierer rutscht auf jeden Fall in die Niederungen des Amateurfußballs ab.

Und selbst der Gewinner ist auf die Schützenhilfe des 1. FC Köln II angewiesen. Der KFC muss gewinnen, zeitgleich Wuppertal in Köln verlieren. Nur so ist der Klassenerhalt zu schaffen.

Der Vorstandsvorsitzende des KFC, Lakis, ist guten Mutes: "Köln ist ein hochprofessioneller Verein. Ich gehe davon aus, dass sich der FC gegen Wuppertal nicht hängen lässt."

Mit der Verbandsliga assoziieren viele Uerdinger Fans die fußballerische Bedeutungslosigkeit. Es wäre ein weiteres dunkles Kapitel in der Vereinshistorie des KFC. Dabei wollte die neue Führung des Klubs doch den Niedergang des Pokalsiegers von 1985 beenden. Doch was wären die Visionen von KFC-Boss Lakis bei Spielen in der Provinz wert?

Ein Mann macht sich diese Sorgen nicht: KFC-Trainer Klaus Berge bündelt "Kraft und Gedanken" seines Teams für den Saisonhöhepunkt gegen Fortuna. "Wir haben uns diese Ausgangssituation wochenlang erarbeitet. Wir haben nur noch diese eine Chance zum Klassenerhalt und werden sie nutzen", sagt Berge.

Die Krefelder sind mit der Situation bestens vertraut. Die Rolle des Jägers behagte den Seidenstädtern in der Vergangenheit besser als die des Gejagten. Entscheidend wird sein, wer am Sonntag am Flinger Broich kühlen Kopf behält. "Jetzt kommt es auf den psychologischen Moment an", weiß KFC-Trainer Berge. Dieser dosierte das Training vor dem Entscheidungsspiel, gab den Spielern mehr Zeit zur Regeneration und Entspannung.

Am Sonntag wird sich zeigen, welcher Spielklasse der KFC demnächst angehört. Die Stimmung rund um die Grotenburg ist ungebrochen gut, der Optimismus groß, dass die NRW-Liga erreicht wird. Viele hundert KFC-Fans werden beim "Spiel des Jahres" dabei sein und ihr Team lautstark unterstützen.