KFC sieht wieder einen Silberstreif
Durch den 1:0-Sieg in Kleve ist das Team von Klaus Berge vorübergehend auf Rang zehn vorgerückt.
Kleve. Erleichterung und Stolz waren den Verantwortlichen des KFC Uerdingen nach dem Abpfiff anzusehen. Ihre Mannschaft hatte kurz zuvor die große Überraschung geschafft und beim Aufstiegsaspiranten 1.FC Kleve mit 1:0 gewonnen. Überschwänglich feierten das Team zusammen mit den mitgereisten Fans nach dem Schlusspfiff einen Sieg, der im Kampf um den Klassenerhalt Gold wert sein kann.
Denn mit dem Triumph in der Fremde hatte im Vorfeld der Partie kaum jemand gerechnet. Umso größer war die Freude über diesen dreifachen Punktgewinn: "Die Mannschaft wächst über sich hinaus. Jeder Akteur, ob Stammkraft oder Ersatzmann, leistet momentan 120 Prozent", sagte Norbert Kalwa, 2. Vorsitzender des Fußball-Oberligisten, und sparte nicht mir Lob. Martin Höffelmann, der am Sonntag zum letzten Mal den gesperrten Cheftrainer Klaus Berge vertrat, zog ebenfalls ein positives Fazit: "Wir glauben an unsere eigene Stärke. Mit Herz und Stolz haben wir uns als Team präsentiert."
Der sportliche Wandel des KFC trägt auch die Handschrift des neuen Trainerstabes, der das Team von einer pomadigen und verunsicherten Mannschaft zu einer starken Einheit geformt hat. Das bekamen auch die Klever Gastgeber am Bresserberg zu spüren. Nach einer flotten Anfangsphase war es Mike Manske, der mit einer Finte im Strafraum gleich zwei Abwehrspieler verwirrte und auch FCK-Keeper Christoph Müller keine Chance ließ (7.).
Die Mannen von Trainer Arie van Lent waren von der forschen und kämpferischen Einstellung der Uerdinger Gäste beeindruckt und hatten Mühe, ihr spielerisches Potenzial abzurufen. Der taktisch disziplinierte KFC wusste mit seinen Mitteln die Offensivbemühungen der Hausherren in Schach zu halten. Bei Kontersituationen waren die Krefelder zudem gefährlich, doch Ales Kohout und Sven Kegel blieben erfolglos.
Auch Unwägbarkeiten, wie die Platzverweise gegen Michael Kyei (Rot, 45.) und Said Daftari (Gelb-Rot, 55.), trotzte die Elf von Klaus Berge. Die spielerisch schwerfälligen Schwanenstädter konnten sich auch gegen neun Uerdinger kaum nennenswert in Szene setzen. Wie ein Aufstiegskandidat wirkte diese Klever Mannschaft zu keiner Zeit. Der in dieser Spielzeit viel gescholtene Ales Kohout avancierte zum besten Spieler auf Krefelder Seite und zeigte bei Entlastungsangriffen seine ganze Erfahrung.
Wie wertvoll dieses 1:0 und die drei Punkte im Rennen um die NRW-Liga letztendlich sind, werden die nächsten Tage zeigen. Die Partien Homberg gegen Wuppertal (Di.) und MSV Duisburg gegen Bergisch Gladbach (Mi.) sind für die Platzierung des KFC nach dem drittletzten Spieltag noch von Bedeutung. Noch ist Krefeld nicht durch.