Keine Angst vor den „Geißböcken“
Der KFC fordert Mittwoch (19.30 Uhr) die Kölner U23 zum Duell.
Krefeld. Mit einer "Mini-Serie" von zwei Siegen im Rücken empfängt der KFC Uerdingen am Mittwoch (19.30 Uhr) die Zweitvertretung des 1.FC Köln. Der Aufstiegsaspirant aus der Domstadt stellt die beste Abwehr der Fußball-Oberliga und hat einen Vorsprung von acht Zählern auf einen Nichtaufstiegsplatz. Doch Statistiken interessieren KFC-Trainer Klaus Berge wenig im harten Abstiegs-Alltag seiner Mannschaft. Immer wieder fordert der Coach die Besinnung auf eigene Stärken. Auch vor einem großen Namen wie dem des heutigen Gegners schreckt der Mann aus dem Ruhrgebiet nicht zurück.
Von Rechenspielen im Kampf um den Klassenerhalt hält der Gelsenkirchener genauso wenig. "Wir wollen versuchen, jedes Spiel zu gewinnen. Mit Wahrscheinlichkeitsrechnung und Zahlenspielen hat noch keiner die Liga erhalten." Zwei notwendige Siege habe sein Team in den vergangenen beiden Partien eingefahren. Doch die Tabellensituation ist nach wie vor angespannt. Ein Zähler trennt die Krefelder vom rettenden elften Platz. Doch die Chancen auf den Ligaverbleib sind merklich gestiegen. Mannschaft und Trainer nutzten die kurze Erholungsphase zwischen den beiden Meisterschaftsspielen am Sonntag und heute zur Regeneration. Gestern ließ der KFC-Übungsleiter vermehrt Standards trainieren. Zudem standen auf einem Kleinfeld Spielformen zur Verbesserung der Handlungsfähigkeit und Ballkontrolle auf engem Raum an.
Wie schon am Sonntag werden Patrick Schnier und Marcus Wedau verletzungsbedingt nicht am Spiel teilnehmen. Die Befürchtung, dass das Heimspiel gegen den Favoriten Köln wie jüngst gegen Leverkusen zu einer erneuten Lehrstunde werden könnte, teilt Berge nicht: "Wir haben unsere Lehren gezogen."
Aus der Not eine Tugend machen - mit dieser Einstellung begegnet der Coach auch seiner Verbannung (noch drei Spiele) auf die Tribüne. "Von dort oben habe ich eine bessere Perspektive auf das Spielgeschehen. So eine Sicht hat auch Vorteile". Vielleicht wird man Berge bald häufiger auf der Tribüne sehen - freiwillig.