KFC steht vor dem Abstieg

Der Oberligist verlor gegen den MSV Duisburg II mit 2:3. Im Kampf um den Klassenerhalt muss der Verein nun auf Schützenhilfe hoffen.

Krefeld. Bei den Kickern des KFC Uerdingen herrschte Enttäuschung und Niedergeschlagenheit nach dem Schlusspfiff. Ausgepumpt und kraftlos saßen die Spieler auf dem Rasen der Grotenburg und mussten die Ereignisse der vergangenen 90 Minuten erst einmal verdauen.

Das Vereinslied der Uerdinger schallte durch das weite Rund, die treuen Anhänger des Klubs hielten wie versteinert die Stellung auf den Tribünen, ehe sie die Mannschaft aus der Saison verabschiedeten. Sie waren Augenzeuge eines dramatischen "Endspiels" gewesen, das gestern allerdings aus Krefelder Sicht kein Happy-End hatte.

Der KFC unterlag in einer intensiven und schnellen Partie der fußballerisch reiferen Zweitvertretung des MSV Duisburg mit 2:3 im so wichtigen Duell im Kampf um den Klassenerhalt in der Fußball-Oberliga.


Jetzt hat der Krefelder Traditionsverein die Qualifikation für die NRW-Liga nicht mehr in der eigenen Hand, sondenr ist am kommenden Sonntag im Auswärtsspiel bei Fortuna Düsseldorf II auf Schützenhilfe angewiesen.


Sollte Wuppertal in Köln einen Punkt holen, muss der KFC zeitgleich die Landeshauptstädter hoch schlagen. "Jetzt müssen wir eine Woche weiter zittern. Der Faktor Glück wird nun eine große Rolle spielen", sagte der stellvertretende Vorsitzende Norbert Kalwa.

Und weiter: "Unser Fünfjahresplan hat weiter Bestand, auch wenn wir den steinigen Weg über die Verbandsliga gehen müssten." So weit will man aber rund um die Grotenburg noch nicht blicken.

KFC-Trainer Klaus Berge macht seine Zukunft nach eigener Aussage nicht vom sportlichen Abschneiden seiner Mannschaft in dieser Saison abhängig. Nach dem Finale gegen Fortuna wollen sich die Verantwortlichen zusammensetzen und die Lage nüchtern analysieren.

Berges Kommentar zum Spiel seines Teams, das vor allem in der zweiten Hälfte einem überragenden Gegner gegenüberstand, fiel eher sachlich, denn emotional aus: "Im zweiten Durchgang konnten wir körperlich nichts mehr zusetzen. Wir sind an unsere Grenzen gestoßen", sagte ein enttäuschter Trainer.

Horst Steffen: Alte Liebe rostet eben nicht: 186 seiner 207 Bundesligaspiele hat der Trainer der zweiten Mannschaft des MSV Duisburg für den KFC Uerdingen bzw. Bayer Uerdingen bestritten. Kein Wunder, dass er seinem alten Verein am kommenden Sonntag beide Daumen drückt: "Ich habe dem KFC viel zu verdanken und hoffe, dass er irgendwie noch die Kurve kriegt und den Abstiegs in die Verbandsliga vermeidet."

Marc Peters, Pressesprecher des KFC: "Die Hoffnung stirbt zuletzt. Wir müssen jetzt selbst noch einmal alle Kräfte bündeln, im Paul-Janes-Stadion gewinnen und darauf hoffen, dass der 1. FC Köln den WSV besiegt." Auf die Frage, ob Klaus Berge auch im Falle des Abstiegs Trainer bleibe, äußerte sich Peters so: "Das ist dann sicher auch eine Frage des Geldes."


KFC-Vorsitzender Agissilaos "Lakis" Kourkoudialos, der sich in der Halbzeitpause noch eupohorisch gezeigt hatte: "Im Moment sind wir am Boden, aber wir stehen noch einmal auf."