Comeback mit Sieg: Vlasic nach fast zwei Jahren zurück
New York (dpa) - Die zweifache Hochsprung-Weltmeisterin Blanka Vlasic hat nach fast zweijähriger Verletzungspause ein spektakuläres Comeback gefeiert.
Die langjährige Rivalin von Ariane Friedrich siegte bei der Diamond-League-Veranstaltung in New York mit dem Meetingrekord von 1,94 Metern vor der Schwedin Emma Green Tregaro und der Amerikaner Brigetta Barrett (beide 1,91).
„Ich bin hier. Ich bin kein Phantom. Ein Traum ist wahrgeworden“, sagte die 29-jährige Kroatin nach ihrem Erfolg. „Ich bin so glücklich, dass ich nicht mehr länger zu Hause vor dem Fernseher sitzen muss.“ Vlasic hatte seit 2011 an diversen Fußverletzungen gelitten - von einer Knochenabsplitterung im Knöchel bis zu einer bakteriellen Infektion. Ihren bis dato letzten Wettkampf hatte sie im September 2011 in Brüssel bestritten.
„Ich kann nicht beschreiben, wie ängstlich ich vor diesem Wettbewerb war“, erzählte sie. „Ich wusste nicht genau, ob ich schon wieder bereit war oder nicht. Denn im Training bin ich immer nur um die 1,90 Meter gesprungen und hatte immer noch Schmerzen. Ich dachte mir: Was immer heute passiert, das kann ich nicht allein schaffen. Gott wird den Rest erledigen. Ich hatte heute eine große Hilfe.“
Vlasic' großer Traum ist es nun, im August in Moskau zum dritten Mal nach 2007 und 2009 den WM-Titel zu gewinnen. Ihre persönliche Bestleistung liegt bei 2,08 Metern - höher als sie ist in der Geschichte der Leichtathletik bislang nur die Weltrekordhalterin Stefka Kostadinowa aus Bulgarien gesprungen (2,09).
Die Kroatin weiß aber auch, dass es bis zu einem möglichen Erfolg in Moskau noch ein weiter Weg ist. „Wenn du so lange nicht trainiert hast wie ich, dann kannst du nicht gleich wieder für einen langen Zeitraum stark und frisch sein“, sagte sie in New York. „Ich muss geduldig sein, um wieder das Timing für größere Höhen zu bekommen.“
Hinzu kommt, dass sich die Kräfteverhältnisse im Hochsprung während ihrer Zwangspause verändert haben. Bei der WM 2009 in Berlin gehörte das Duell zwischen Vlasic und Friedrich noch zu den großen Highlights. Mittlerweile hat die Russin Anna Tschitscherowa die Verletzungsprobleme der beiden Rivalinnen genutzt und nacheinander die Goldmedaillen bei der WM 2011 und den Olympischen Spielen 2012 geholt. Ausgerechnet in Moskau gilt es sie nun zu schlagen.