600-Mio-Verlust: Neues Management für französische Sparkassen-Gruppe

Paris. Nach dem 600-Millionen-Euro-Verlust derfranzösischen Sparkassen-Gruppe Caisse d'Epargne hat das Managementgewechselt. Bernard Comolet, bisher Leiter der Caisse d'Epargne imDépartement Ile-de-France, werde neuer Vorstandschef, berichtete derSender France-Info am Montag.

Am Vorabend waren der bisherigeVorstandschef Charles Milhaud sowie Generaldirektor Nicolas Mérindolund der für Finanzen und Risiken zuständige Julien Carmonazurückgetreten. Wirtschaftsministerin Christine Lagarde begrüßte denWechsel. Dies entspreche dem Prinzip der Verantwortung, betonte sie ineinem Interview mit dem Sender Europe 1. Die Sparguthaben der Kundenseien sicher, fügte sie hinzu.

Der 65 Jahre alte Milhaud erklärte nach seinem Rücktritt schriftlich,dass der Verlust sowohl Folge der heftigen Schwankungen der Märkte seials auch Folge einer Verletzung der Regeln, die die Geschäftsleitungaufgestellt habe. Milhaud verzichtete nach eigenen Angaben auf einen sogenannten „goldenen Handschlag“ in Form einer großzügigen Abfindung.

Nach ersten Erkenntnissen sind drei Aktienhändler, die beim Handel mitAktienderivaten zu große Risiken eingegangen sind, für den Verlustverantwortlich. Der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy hatteden Verlust zuvor als „nicht akzeptabel“ bezeichnet und Konsequenzengefordert.

Die Caisse d'Epargne, die in Frankreich wegen ihres Logos „dasEichhörnchen“ genannt wird, verhandelt derzeit über einenZusammenschluss mit der Bankengruppe Banque Populaire.