Auch in NRW: Arbeitslosigkeit weiter gesunken

Aber: Die günstige Entwickung endet in den nächsten Monaten. Die Wirtschaft fängt bereits an Kapazitäten zu reduzieren, was in erster Linie Zeitarbeiter und befristet Beschäftigte trifft.

Düsseldorf. Trotz der weltweiten Finanzkrise hat sichdie Lage auf dem Arbeitsmarkt in Nordrhein-Westfalen im Oktober weiterentspannt. Die Zahl der Arbeitslosen sank im Vergleich zum Septembernoch einmal um fast 12 300 auf 719 590 Menschen, teilte dieRegionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag inDüsseldorf mit.

Ein Ende des Aufwärtstrends sei aber absehbar. DieArbeitslosenquote sank gegenüber dem Vormonat um 0,2 Punkte auf 8,0Prozent. Vor einem Jahr hatte sie bei 8,9 Prozent gelegen.

Gerade die Jungen profitierten: So wenige Arbeitslose unter 25 Jahrenhat es in NRW laut BA seit der Wiedervereinigung nicht mehr gegeben.Ihre Zahl reduzierte sich seit September um 9,2 Prozent auf 67 270. Dassind gut 9000 junge Arbeitslose weniger als im Vorjahresmonat. Bei denMenschen ab 50 Jahre stiegen die Zahlen dagegen erstmals wieder an,besonders deutlich bei den über 55-Jährigen.

„Wir sehen (...), dass die günstige Entwicklung in den kommendenMonaten ausläuft und wir uns auf steigende Arbeitslosigkeit im nächstenJahr einstellen müssen“, sagte die Leiterin der Regionaldirektion,Christiane Schönefeld, laut Mitteilung.

Die Wirtschaft fange anKapazitäten zu reduzieren, was in erster Linie Zeitarbeiter undbefristet Beschäftigte treffe. Bereits von September auf Oktober habenlaut BA-Statistik fast doppelt so viele Menschen ihre Stelle verlorenwie noch vor einem Jahr um diese Zeit.

Die Ausgangslage sei aber günstiger als bei früherenKonjunktureinbrüchen, sagte Schönefeld. „Denn die Entwicklung war in2008 besser als erwartet.“ Im Jahresdurchschnitt liege die Zahl derArbeitslosen mit derzeit 770 000 deutlich unter dem Wert von 2007 (855500). Laut BA waren im August in NRW 2 Prozent mehr Menschen in Arbeitals im Vorjahresmonat und 4,2 Prozent mehr als 2006.

Im landesweiten Vergleich haben die Agenturbezirke Coesfeld, Rheine,Siegen und Ahlen im Oktober mit jeweils unter 5 Prozent die niedrigstenArbeitslosenquoten. Am schlechtesten da stehen die Ruhrgebiets-StädteDuisburg, Gelsenkirchen und Dortmund mit mehr als 12 ProzentArbeitslosigkeit.