KfW verkauft IKB-Anteile an US-Investor Lone Star

Nach monatelangen Verkaufsverhandlungen übernimmt der US-Finanzinvestor Lone Star die Mehrheit an der angeschlagenen Mittelstandsbank IKB.

Frankfurt/Main. Die staatliche KfW Bankengruppeals IKB-Mehrheitseigentümerin teilte am Donnerstag mit, Lone Star kaufedas gesamte Aktienpaket in Höhe von 90,8 Prozent. Über die Details desGeschäfts wollen die beteiligten Banken und Lone Star in einerPressekonferenz um 11.00 Uhr in Frankfurt berichten.

Der Präsidialausschuss des KfW-Verwaltungsrates habe diese Transaktionin seiner Sitzung am Mittwoch in Berlin empfohlen, heißt es in derEinladung der KfW zu der Pressekonferenz. Der sechsköpfigePräsidialausschuss sollte den Verkaufsprozess der IKB beschleunigen.

Ihm gehören unter anderen Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU) alsKfW-Verwaltungsratsvorsitzender und Finanzminister Peer Steinbrück(SPD) an. Der Bund hoffte nach früheren Angaben auf Erlöse in Höhe von800 Millionen Euro aus dem IKB-Verkauf.

Die Düsseldorfer IKB hatte sich am US-Kreditmarkt verspekuliert und warnur dank Milliardenunterstützung vor der Pleite bewahrt worden. NachFDP-Angaben mussten KfW, Bund und Bankenwirtschaft 9,8 Milliarden EuroRisiken abdecken, um die IKB zu retten.

Die Hauptlast davon schultertedie KfW. Wegen der IKB-Krise trat KfW-Chefin Ingrid Matthäus-Maier imApril zurück. Ihr Nachfolger wird zum 1. September der bisherige Chefder NRW.Bank, Ulrich Schröder.

Zu dem zuletzt zusammengeschmolzenen Kreis der Kaufinteressenten hattenach Informationen aus Finanzkreisen außer Lone Star nur noch dieBeteiligungsgesellschaft RHJ International (RHJI) gezählt, die zurUS-Gesellschaft Ripplewood gehört.