Statistik: Einzelhandel dümpelt vor sich hin
Der Lebensmittelumsatz ist im März drastisch eingebrochen. Bereinigt betrug das Minus 9,2 Prozent.
Wiesbaden. Der deutsche Einzelhandel dümpelt weiter vor sich hin. Im März kam es sogar nach Mitteilung des Statischen Bundesamtes in Wiesbaden zu einer regelrechten Delle. Nominal setzte der gesamte Einzelhandel in Deutschland 3,7 Prozent weniger ab. Real, also inflationsbereinigt, betrug das Minus sogar 6,3 Prozent.
Die Statistiker warnten am Freitag aber gleich vor einer Überbewertung der Monatsergebnisse. So hatte dieser März wegen der Osterfeiertage drei Verkaufstage weniger als der März 2007. Zudem wurde 2007 das beste März-Ergebnis seit 2003 erzielt.
Viele Waren sind in den vergangenen Wochen teurer geworden. Die daraus resultierende Sparsamkeit bekam im März besonders der Lebensmittelhandel zu spüren. So sank Umsatz mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren im März um nominal 4,4 Prozent und real um 9,2 Prozent. Der Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln kam glimpflicher davon, büßte allerdings auch nominal 3,1 und real 4,3 Prozent ein.
Im ersten Quartal verzeichnete die Branche im Vergleich zum schwachen Vorjahreszeitraum, der von der kräftigen Mehrwertsteuererhöhung geprägt war, dagegen ein Umsatzplus von 1,3 Prozent. Wegen der hohen Teuerung ergibt sich inflationsbereinigt ein Minus von 1,2 Prozent. "Der Konsumknoten ist noch nicht geplatzt", sagte Hubertus Pellengahr vom Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE).
"Die Konsumenten kaufen preiswerter, aber nicht weniger ein", sagte er. Deshalb müsse der Einzelhandel sehr vorsichtig mit Preiserhöhungen sein. Die jüngste Entwicklung bei Milch sei ein wichtiges Signal an die Verbraucher, dass der Einzelhandel auch Preise wieder senke, wenn es die Marktsituation erlaube.