USA: Auto-Chefs bitten um Kredite

Die Vorstände von General Motors, Ford und Chrysler wollen Milliarden vom Senat. Dafür verzichten sie auf ihr Gehalt.

Washington. Mit einschneidenden Sanierungsplänen im Gepäck haben die krisengeschüttelten US-Autobauer abermals versucht, den Kongress von neuen Milliardenhilfen zu überzeugen. Die Chefs der Opel-Mutter General Motors sowie von Ford und Chrysler erläuterten vor dem Bankenausschuss des Senats ihre Pläne für eine Neuausrichtung der ums Überleben kämpfenden Konzerne.

GM-Chef Rick Wagoner räumte ein, sein Unternehmen habe "Fehler" begangen. General Motors habe nicht rasch genug in spritsparende Modelle investiert. Als Schlüsselelemente des Sanierungsplans nannte Wagoner verstärkte Investitionen in umweltfreundliche Modelle wie den Chevy Volt, eine Verringerung von Marken, Modellen und Verkaufsfilialen sowie mit Blick auf die Arbeitskosten "volle Wettbewerbsfähigkeit" mit ausländischen Konkurrenten bis 2012.

Zuvor war bekanntgeworden, dass die Krise schlimmer ist als bislang angenommen. Statt wie bislang 25 Milliarden Dollar, fordern die drei Unternehmen nun 34 Milliarden Dollar an Krediten.

Die Arbeitnehmer zeigten sich zu Zugeständnissen bereit. Dazu zähle, Arbeitsplatzgarantien zu lockern und Zahlungen an einen Gesundheitsfonds zu verschieben.

Ford peilt an, mit Unterstützung durch das Staatsdarlehen bis 2011 wieder profitabel zu werden. Über die nächsten sieben Jahre sollen außerdem 14 Milliarden Dollar investiert werden, um den Benzinverbrauch der Ford-Flotte zu senken. Chrysler will ebenfalls die Entwicklung spritsparender Modelle vorantreiben.

Die Vorstandschefs wollen zudem für ein symbolisches Jahresgehalt von einem Dollar arbeiten. Als weitere Geste fuhren Ford-Chef Alan Mulally, GM-Vorstandsvorsitzender Rick Wagoner und Chrysler-Chef Robert Nardelli die mehr als 800 Kilometer von Detroit nach Washington in Hybrid-Autos. Bei der ersten Kongressanhörung hatte es scharfe Kritik gegeben, weil die drei trotz der dramatischen Lage Firmenjets benutzt hatten.

Ausschussmitglieder reagierten weiter skeptisch. "Ich bin dagegen, die drei großen Autohersteller freizukaufen", sagte der führende Republikaner in dem Gremium, Richard Shelby.