Die große Nacht der Museen

Mehr als 40 Museen, Galerien und Institute öffnen von 19 bis zwei Uhr für Kunst, Performances und Mitmachaktionen.

<strong>Düsseldorf. Für das Rathaus ist es das erste Mal. Es gibt in diesem Jahr auch einen besonderen Grund, warum die Besucher der achten Nacht der Museen gerade diesen Ort aufsuchen sollten: Pünktlich zum 350. Geburtstag des Kurfürsten Jan Wellem wird dessen Gemäldesammlung am Samstag virtuell zum Leben erweckt. Darstellungen des Inneren der alten Galerie erscheinen auf Leinwänden. Mit ihr begründete der prachtliebende Barockfürst den Ruf Düsseldorfs als Stadt der Künste. Neben dem Jan-Wellem-Saal sind in dieser Nacht auch die Barockgalerie geöffnet und ein Original-Deckengemälde aus den Schloss-Gemächern seiner Gemahlin Anna Maria Luisa de’Medici zu sehen.

Jan Wellem begegnet den Kulturinteressierten auch im Stadtmuseum, im Theatermuseum und in der Andreaskirche. 25 000 Besucher kommen im Schnitt jedes Jahr nach Düsseldorf und pilgern bis in die frühen Morgenstunden in die mehr als 40 Museen, Galerien und Institute.

Wie in jedem Jahr haben sich auch die übrigen Häuser Aktionen einfallen lassen, mit denen sie ihre Ausstellungen begleiten: In der evangelischen Friedenskirche in Unterbilk führt ein Weg durch ein Kerzenlabyrinth, in dessen Mitte sich den Wandelnden eine Überraschung offenbart. Und erstmals präsentiert sich die Off-Szene-Galerie "pretty portal" mit Videoinstallationen, Kurzfilmen und Musik. Und wer um zwei Uhr in der Früh noch Lust aufs Feiern hat, den erwartet im 3001 erstmals eine offizielle Abschlussparty. Das Ende ist offen.

Trotz dieser Neuheiten bleibt organisatorisch alles beim Alten: Die Tickets berechtigen zum Eintritt bei allen teilnehmenden Institutionen - inklusive ist die Benutzung der Shuttle-Busse, die alle zehn Minuten auf drei unterschiedlichen Routen (siehe Grafik) unterwegs sind. Sie bringen die Besucher auch zu entfernter gelegenen Zielen wie Hafen, Schloss und Park Benrath und Aquazoo. Bus-Knotenpunkt und zentrale Info-Station ist der Grabbeplatz in der Altstadt.

Ein Star der Kunst-Szene hat sich im Forum Freies Theater angekündigt: Jonathan Meese begibt sich mit dem Hörspiel "Dr. Eiahabs Neutralmeuterei de Large" auf die Jagd nach dem weißen Wal. Zu einem beliebten Ereignis hat sich in den vergangenen Jahren die gemeinnützige Versteigerungsaktion "Junge Kunst in Düsseldorf" entwickelt. Im Angebot sind etwa 40 Werke von jungen, vorwiegend Düsseldorfer Künstlern. Zum vierten Mal bietet sich hier die Möglichkeit, mit einem ersteigerten Kunstwerk die Museums-Nacht abzurunden. Los geht es um 21Uhr im Auditorium von K20 am Grabbeplatz.

Dort bietet sich den Kunstfreunden die letzte Gelegenheit, einen Blick in die Sammlung von Max Ernst über Warhol bis Beuys zu werfen. Ende April wird das Haus wegen Umbau geschlossen und erst im Herbst 2009 wieder eröffnet. Neben Führungen bietet das Museum eine offene Werkstatt für experimentelle Mal- und Zeichentechniken an. Die Gelegenheit, mal selbst zu Pinsel und Stift zu greifen.

www.nacht-der-museen.de