Ein Tandem für die Wagner-Nachfolge?

Zwei Konzepte von fünf Künstlern.

<strong>Bayreuth. Im Kampf um die künftige Leitung der Bayreuther Festspiele rückt eine Tandemlösung mit den beiden Halbschwestern Eva Wagner-Pasquier (63) und Katharina Wagner (29) näher. Katharina Wagner machte gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" deutlich: "Man kann jetzt natürlich noch nicht sagen: Ja, das klappt. Aber vorstellen kann ich es mir, weil ich das ehrlich gesagt für eine sehr gute Lösung halten würde", sagte sie. Eva Wagner-Pasquier schwieg zu allen Anfragen. Den Grund kann man sich leicht denken: Sie sitzt in der Klemme, denn sie hatte gemeinsam mit Nike Wagner Ende März dem Stiftungsrat ein gemeinsames Konzept vorgelegt. Katharina Wagner sagte, es habe eine Annäherung zwischen ihrem Vater Wolfgang Wagner (88) und Eva Wagner-Pasquier, seiner Tochter aus erster Ehe, stattgefunden. Wolfgang Wagner hatte in einem Brief an den bayerischen Kunstminister Thomas Goppel (CSU) erkennen lassen, dass er sich eine Tandemlösung Eva/Katharina vorstellen könne und dafür seinen Posten räumen würde. Goppel forderte daraufhin die beiden Frauen auf, ein gemeinsames Konzept vorzulegen. So muss der Rat nun über zwei befinden: das von Katharina sowie dem Dirigenten Thielemann und Peter Ruzicka und das von Eva und Nike Wagner.

Die Aufforderung sei überraschend gewesen, sagte Katharina Wagner der FAZ. Es sei nicht verborgen geblieben, dass eine private Annäherung zwischen den Halbschwestern stattgefunden habe. "Zwischen uns gab es nichts Trennendes", sagte Wagner "Welt online". "Es hat meinen Vater jetzt sehr berührt, dass wir so gut miteinander auskamen."

Der Vorsitzende des Gremiums, Toni Schmid, warnte davor, von der Sitzung am 29. April einen Durchbruch zu erwarten. "Das wird sicher nicht die alles entscheidende Sitzung, auf der die Nachfolge festgelegt wird", sagte Schmid.