Tonhalle: Musik-Sterne im Planetarium
Der neue Generalintendant Miachel Becker stellt seine erste Spielzeit in Düsseldorf vor. Im Programm finden sich jede Menge Künstler von Weltrang.
<strong>Düsseldorf. "Von Planeten und Sternzeichen", so betitelt Michael Becker seine erste Spielzeit in der Tonhalle. Der 40-Jährige, der zuletzt als Intendant der Niedersächsischen Musiktage fungierte, hebt auf die einstige Funktion des Kuppelbaus als Planetarium ab. Also müssen der tätowierte Vamp, der Hund im roten Pullover als Marketing-Symbole abdanken, auch der verniedlichende Spitzname "Düsys" für das Orchester taucht fast nicht mehr auf. Stattdessen sollen viele Kreisflächen und astromomische Seriennamen die Assoziationen mit Sternen und Planeten fördern.
Erneuerung pur von Profil und Programm
So heißen die städtischen Symphoniekonzerte jetzt "Sternzeichen" (beides gibt es zwölf Mal), die Sonderreihe für Kammerorchester "Sonnenwind", bei "Supernova" steht Modernes und Zeitgenössisches im Mittelpunkt, die Jugendkonzerte sollen unter dem Countdown "3-2-1 Ignition" wie Raketen loszischen, der Robert-Schumann-Saal mutiert bei den neun Kammerkonzerten zur "Raumstation RSS", und die sechs Familienkonzerte nennen sich nunmehr "Sternschnuppen". Nun denn.
Bei den Düsseldorfer Symphonikern dreht Chef John Fiore mit nur noch vier Programmen seine Abschiedsrunde: "Es war schön bei diesem fantastischen Orchester, aber acht Jahre sind genug", sagte er.
Zur Person: Michael Becker, der neue Intendant der Tonhalle, wurde in Osnabrück geboren. Der 40-Jährige stammt aus einer Musikerfamilie, ist verheiratet mit einer Deutsch-Japanerin und Vater von zwei kleinen Töchtern.
Karriere: Becker studierte in den 80er-Jahren Bratsche bei Jürgen Kussmaul in Düsseldorf und spielte danach in verschiedenen Orchestern. Als Journalist arbeitete er für diverse Zeitungen und den NDR. Seit 1994 leitet er die "Niedersächsischen Musiktage".