Rotterdamer Kunst-Krimi: Mögliche Komplizin gefasst
Amsterdam (dpa) - Im Zusammenhang mit dem spektakulären Kunstraub aus der Rotterdamer Kunsthalle hat die Polizei in Rotterdam eine mögliche Komplizin der Diebe festgenommen.
Die 19 Jahre alte Frau aus Rumänien wird verdächtigt, in ihrer Wohnung die sieben gestohlenen Gemälde von Künstlern wie Picasso, Matisse und Monet zeitweise versteckt zu haben. In Rumänien sitzen bereits drei Männer in Haft. Von den Gemälden im Wert von 50 bis 100 Millionen Euro fehlt jede Spur.
Zwei Diebe waren in der Nacht zum 16. Oktober des vergangenen Jahres an der Rückseite des Gebäudes eingedrungen. Die Tür war wegen Brandschutzauflagen nur mit einem einfachen Schloss gesichert. In nur zwei Minuten hatten sie die Gemälde von den Wänden genommen und die Kunsthalle verlassen. Die Polizei vermutet, dass die Bilder direkt danach in die Rotterdamer Wohnung der Frau gebracht wurden. „Dort wurden vermutlich die Rahmen entfernt und die Bilder später nach Rumänien gebracht“, hieß es. In Rumänien hatten die Männer nach Polizeiangaben Bilder von Matisse und Gauguin einem Geschäftsmann zum Kauf angeboten.
Der Diebstahl war von langer Hand vorbereitet. Die Ermittler untersuchten „viele Dutzende Stunden“ Film von Überwachungskameras. „Auf den Bildern fielen zwei Männer auf, die sich durch häufige Besuche und ihr Verhalten verdächtig gemacht hatten“, teilte die Polizei mit. Diese Männer im Alter von 25 und 28 Jahren wurden im Januar in Rumänien festgenommen. Die 19-Jährige Frau sei die Freundin eines der Männer. Auch ein mutmaßlicher Hehler ist in Haft.
Wo die wertvollen Gemälde sind, ist unklar. Rumänische Medien hatten berichtet, dass zwei verbrannt worden sein sollen. Dazu äußerte sich die Rotterdamer Polizei nicht. Die Werke von Pablo Picasso, Claude Monet, Meyer de Haan, Paul Gauguin, Henri Matisse und Lucian Freud sind nach Ansicht von Kennern unverkäuflich, weil sie zu bekannt sind.