Von der Heydt-Museum: Bilderrätsel des Dschungels

Das Von der Heydt-Museum lädt zu einer Wanderung zwischen den Gewächsen des Symbolismus und der Moderne ein.

<strong>Wuppertal. Wuppertal ist ein Dschungel. Und weil es im Urwald selten Wegweiser gibt, darf man im Von der Heydt-Museum dem eigenen Instinkt folgen. Das ist durchaus symbolisch zu verstehen, denn wer zwischen 150 Kunstwerken nicht selbst Parallelen zieht, Brücken baut und Verbindungswege findet, kommt keinen Schritt weiter. Alle anderen kommen mit ganzer Seelenkraft ans Ziel. Denn darum geht es: um das Gefühl, dass Rationalität nicht alles ist, aber alles mit allem zusammenhängt.

Direktor Gerhard Finckh und Kuratorin Ute Riese machen es vor und knüpfen reizvolle Bezüge, wenn sie den "Symbolismus und die Kunst der Gegenwart" zusammen bringen.

Seine Sonderschau steckt voller rätselhafter Bezüge und hat zugleich einen klaren Ansatz: Sie zeigt mehr als den historischen Symbolismus, lässt Vergleiche zwischen 19. und 21. Jahrhundert zu und spannt den Bogen von Edvard Munch und Arnold Böcklin bis zu Martin Assig.

Künstler wie Gustave Moreau, James Ensor oder Gustav Klimt tauchten schon vor der Erfindung der Psychoanalyse in das Reich der Psyche und fantastische Bildwelten ein. Die sprudeln auch in der Gegenwart, in der sich Glenn Brown sogar namentlich zu seiner Inspirationsquelle bekennt.

"Böcklins Grab" heißt nicht nur Ferdinand Kellers Vorlage von 1901, sondern auch Browns Science-Fiction-Vision von 1998. In düsteren Farben zeigt Keller, wie eine gespenstische Figur an die Tür einer Toteninsel klopft. Brown löst die Insel von der Erde und lässt sie im Weltraum schweben - in glänzenden Blautönen.

Dauer 24. Juni bis zum 30. September, Tel. 0202/563-6231

Geöffnet: Dienstag bis Sonntag 11 bis 18 Uhr und Donnerstag 11 bis 20 Uhr

Katalog: Zur Schau ist ein Katalog erschienen (245 Seiten, 20 Euro).