The Chemical Brothers: „Das ist mal eine Kommandozentrale!“
Pop: The Chemical Brothers bereiten mit Hi-Tec-Aufwand eine bombastische Bühnenshow
Düsseldorf. Mit simplen Tricks wird das Publikum der dank schwerer Vorhänge auf ein Drittel ihrer Größe geschrumpften Philipshalle an den Bühnenrand gelockt. Statt: "Licht aus, Spot an" wird die Beleuchtung in Staffeln herunter gedimmt, die Sounds zum Warm Up, kirre Songs mit japanischen Frauengesängen, Acid-Retro-Lines und kurze Kraftwerk-Reprisen, werden nur in Schüben lauter.
Aus den Boxen quellen Bässe, die einen Waffenschein nötig hätten. Es ist nicht extrem laut, aber so fett, dass die Körper bis in die hinteren Reihen vibrieren. Dazu werden auf monströser Hi-Tec-Leinwand gewaltige Bilderfluten geliefert, Piktogramme vom Krieg und visualisierte Horrorszenarien, dass da vielleicht der Falsche am Knopf sitzt.
Im Moshpit werden Handykameras hochgerissen, viele wollen diesen ersten euphorischen Moment, in dem die geniale Mischung aus Sound und Bildern die Bodenhaftung in Gefahr bringt, unbedingt fixieren. "Das ist mal eine Kommandozentrale!", brüllt begeistert einer aus der zehnten Reihe. Stimmt. Die Chemical Brothers haben ihre Apparaturen in Silber-Displays verpackt, die eckigen Eierschalen, denen gerade Aliens entschlüpft sind, gleichen.
The Chemical Brothers: "We Are The Night" (Virgin),