AirBnB und Co Wohnraum, der fehlt

Wohnungen, die nur kurzzeitig vermietet werden, vergrößern das Problem der Wohnungsknappheit.

Foto: dpa/Oliver Berg

Nach langen Diskussionen und Expertenanhörungen kommt es nun also – das Wohnraumstärkungsgesetz der schwarz-gelben Koalition in Nordrhein-Westfalen. Eine der wichtigen Neuerungen: Kommunen im Land können das kurzzeitige  Vermieten von Wohnungen nach dem Airbnb-Modell als Zweckentfremdung einschränken.

Dabei ist die Kurzzeitvermietung doch eigentlich eine famose Sache: für Vermieter sowieso, weil sie damit mehr Rendite aus ihrer Immobilie herausholen können. Und für Touristen, weil sie so eine günstige und geräumige Bleibe finden und nicht auf ein Hotel angewiesen sind. Doch die Nachteile sind ebenfalls gravierend. Neben der von der Hotellerie als unfair empfundenen Konkurrenz sind da nämlich auch die genervten Nachbarn der kurzzeitvermieteten Wohnungen. Sie haben oftmals zu leiden unter dem belästigenden Verhalten der ständig wechselnden Kurzzeitmieter, da diese keine Rücksicht auf eine gewachsene Nachbarschaft nehmen. Vor allem aber – jede Wohnung, die auf Dauer kurzzeitvermietet wird, fehlt auf dem ohnehin angespannten Wohnungsmarkt. Folge: Wegen des knapperen Angebots steigen die Mieten. Eben das hat eine Studie des Instituts für Wirtschaftspolitik an der Uni Köln gezeigt. In der Stadt stieg die Zahl der kurzzeitvermieteten Wohnungen seit 2015 von 500 auf 6200. Diese Verknappung habe zu dem gestiegenen Mietpreisniveau beigetragen, so die Analyse.

Weitere wichtige Erkenntnis der Experten: Für die Vermieter rechnet sich die Sache im Schnitt schon bei einer Vermietung an 90 Tagen im Jahr. In der Zeit nehmen sie so viel ein wie bei einer Langzeitvermietung im ganzen Jahr. Eben darum müsse das Modell unattraktiver gemacht werden, haben SPD und Grüne (erfolglos) gefordert. Schon ab einer Vermietung von jährlich acht Wochen müsse die Kommune die Sache als Zweckentfremdung der Wohnung einstufen dürfen.  Immerhin, auch die jetzt Gesetz werdende Reform von Schwarz-Gelb zieht eine zeitliche Grenze. Aber deutlich großzügiger. Ob so die Probleme aus der Welt geschaffen werden, ist zweifelhaft.