Die Riester-Rente muss einfacher werden

Zum zehnten Geburtstag gibt es wenig Grund zum Feiern

Die Idee der Riester-Rente ist gut: Mit staatlicher Unterstützung wird die Altersversorgung aufgebessert. Doch die vom Institut der Deutschen Wirtschaft veröffentlichte Studie sieht magere Renditeaussichten für den Sparer. Was gleichzeitig hieße, dass die Riester-Rente vor allem einen Gewinner kennt: die Finanzwirtschaft, die bereits 15 Millionen Verträge abschloss und so einen Gutteil der staatlichen Unterstützung etwa in Form von Provisionen kassierte.

Die Riester-Rente hat nicht erst seit gestern einen angeknacksten Ruf. Viele Verbraucher schöpfen die ihnen eigentlich zustehenden staatlichen Zulagen gar nicht aus. Aus Nachlässigkeit, oder weil sie das System nicht verstehen. Und offenbar stehen ihnen da auch die Anbieter, bei denen sie den Vertrag abgeschlossen haben, nicht mit ausreichend Rat und Tat zur Seite. Allein im vergangenen Jahr sollen auf diese Weise 1,3 Milliarden Euro „verschenkt“ worden sein. Was die zu erwartende Rendite dieser Produkte natürlich weiter schmälert.

Dennoch gibt es sie, die Fälle, in denen sich die Riester-Rente durchaus rechnen kann. Insbesondere für Geringverdiener, die ja auch nur einen entsprechend kleinen Teil ihres Einkommens einzahlen müssen, um die Förderung zu erhalten. Und vor allem für Eltern, für die die Sache über die Kinderzulagen attraktiv ist.

Doch die Politik muss überdenken, ob man diese Gruppen nicht anders bei der Altersvorsorge unterstützen kann. Denn oftmals wird es so sein, dass diese Menschen sich erst gar nicht mit der Riester-Rente befassen, weil sie glauben, dass sie mit ihrem geringen Einkommen nicht noch weitere Ausgaben stemmen können. Und weil sie vor der verwirrenden Intransparenz zurückschrecken. Ausgerechnet das übersichtlichste Produkt — ein Banksparplan, auf den die Zulagen fließen — wird nur selten angeboten, weil er sich für die Anbieter kaum rechnet.

Wie wäre es, wenn nur noch solche einfachen Banksparpläne für förderungswürdig erklärt würden? Ein naiver Vorschlag? Gewiss, wenn man bedenkt, wie bei einer entsprechenden Initiative die Politik von der Lobby der anderen Anbieter in die Mangel genommen würde. Aber es sollte nicht um die Anbieter gehen, sondern um die Alterssicherung der Menschen. Das war doch vor zehn Jahren die Idee.

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