Neue US-Zölle für China Trumps Handelskrieg
Meinung | Düsseldorf · Der Handelsstreit zwischen den USA und China eskaliert.
Donald Trump macht ernst: Rund die Hälfte aller chinesischen Exporte in die USA wird mit Zöllen belegt. Der US-Präsident kann vor Kraft kaum laufen, er riskiert einen Handelskrieg, dessen Folgen nur schwer zu kalkulieren sind. Klar ist, dass China nicht mit gleicher Münze zurückzahlen kann, weil das Reich der Mitte viel weniger Waren aus den USA bezieht als andersherum. Peking kann aber den US-Unternehmen auf dem riesigen Inlandsmarkt das Leben schwer machen.
Trumps Kernforderung ist absurd. Er will, dass China seine Exportüberschüsse gegenüber den USA massiv verringert. Am Ende soll die Handelsbilanz ausgeglichen sein. Der Egomane im Weißen Haus will nicht begreifen, dass es hier nicht um einen politischen Deal geht. Es sind vielmehr die Konsumenten in den USA, die bei ihren Kaufentscheidungen täglich millionenfach Waren aus China bevorzugen. Noch ist das Vorgehen Trumps gegen Peking in den USA populär. Das wird sich jetzt ändern, weil mit den neuen Zöllen Computer, Bekleidung und Staubsauger teurer werden.
Ohne Zweifel geraten viele Unternehmen in China wegen der US-Politik unter Druck. Um den Schaden in Grenzen zu halten, schmiedet Peking neue Allianzen. Insbesondere mit Blick auf Deutschland zeigt sich Peking neuerdings sehr flexibel. Plötzlich dürfen Firmen wie BASF im Reich der Mitte ohne staatlich verordneten Partner Werke errichten. Sogar deutsche Autobauer sollen bald ohne Beschränkung in China fertigen dürfen. Ziel der allmächtigen Parteistrategen ist es, den Handel mit Europa auszuweiten und die USA zu isolieren. China will ökonomisch die Nummer Eins werden – vor allem in Zukunftsbereichen wie Medizintechnik und saubere Mobilität. US-Zölle sollen und werden das nicht verhindern.