Tischtennis Borussia scheitert in Fulda

Düsseldorf unterliegt ersatzgeschwächt mit 1:3. Den einzigen Punkt erkämpft Timo Boll gegen Spielertrainer Meng Qing Yu.

Timo Boll beim Aufschlag.

Foto: dpa/Tom Weller

Da war mehr drin als die 1:3-Niederlage beim TTC Fulda-Maberzell. Aber am elften Spieltag der Tischtennis-Bundesliga (TTBL) war das Glück mal kein Verbündeter der Borussia. Es war die zweite Niederlage für den Herbstmeister, der trotz der unerwarteten Niederlage beim Tabellenvorletzten die Tabellenführung behielt. Saarbrücken, der hartnäckigste Widersacher des Rekordmeisters, hatte sich an Spieltag elf der TTBL beim Tabellenletzten in Mainz mit 1:3 ebenfalls eine Niederlage eingehandelt.

„Gut, dass wir uns in der Hinrunde ein Polster erspielt haben. Darum wiegt die Niederlage jetzt nicht so schwer“, urteilte Borussia Cheftrainer Danny Heister. „Wir haben gekämpft, hatten unsere Chancen aber haben sie nicht genutzt.“

Beide Teams konnten wegen des Star Contender-Turniers der World Tabletennis-Wettspielserie im indischen Goa nicht in Bestbesetzung antreten. Die Borussen Dang Qiu und Anton Källberg standen im fernen Osten im Viertelfinale und mussten noch Samstagabend ran. Qiu hatte sich gemeinsam mit dem Ex-Borussen Patrick Franziska auch noch ins Doppel-Finale gespielt, verlor aber am frühen Samstagabend. Da spielte es auch keine Rolle, dass Källberg gegen Hugo Calderano (Weltrangliste 5) mit 1:3 und Europameister Qiu dem Ex-Borussen und ehemaligen Weltranglistenersten Dimitrij Ovtcharov unterlag. Es war einfach unmöglich, beide, oder wenigstens einen der Düsseldorfer Indienfahrer binnen 18 Stunden von Goa nach Fulda zu transportieren. Weil auch der TTC ähnliche Probleme hatte, stellten sich beide Mannschaften für das TTBL-Duell quasi von alleine auf.

So entwickelte sich die Partie zu einem Duell zwischen Timo Boll, den Heister im Hessischen an Position eins aufgeboten hatte, und der Familie Meng. Die Auseinandersetzungen von Boll mit Qing Yu Meng, der TTC-Trainer musste wegen des Personalmangels selbst noch mal an den Tisch, und dessen Sohn Fanbo endete Unentschieden. Boll siegte locker gegen den Spielertrainer, unterlag aber erstaunlich chancenlos dem Sohn. Die Niederlage aus dem Hinspiel, als Fanbo Meng Boll mit 3:1 bezwingen konnte, schwirrte dem Düsseldorfer wohl noch im Kopf herum. Ein Fehlaufschlag bei 9:10 im ersten Satz war symptomatisch für das Spiel, in dem man Boll die Reisestrapazen und anstrengenden Turniere der vergangenen Wochen anmerkte.

Die Chancen auf ein knapperes Ergebnis oder sogar den Auswärtssieg hatten Borgar Haug mit einer hauchdünnen Niederlage gegen Deutschlands besten Abwehrspieler Ruwen Filus und Kay Stumper durch seinen ebenso knappen Misserfolg gegen Fanbo Meng.

Haug hatte sich nach einer wechselhaften Leistung eine 2:1-Satzführung erspielt und im vierten Durchgang bei einer 10:9-Führung Matchball. Zum Sieg sollte es nicht reichen. „Sehr schade“, befand Heister. „Borgar hat gekämpft. Ein Sieg hätte ihm sicher noch einmal einen Schub gegeben.“ Und Stumper gelang sogar das Kunststück, 52 Punkte zu machen und Filus nur 43 zu gönnen, im vierten Durchgang zwei Matchbälle zu vergeben, aber dennoch mit 2:3 Sätzen zu unterliegen. Heister: „Wir hatten unsere Chancen, aber haben sie nicht genutzt.“