Alter Bahnhof: Erste Wunschliste für ein neues Jugendzentrum

Bei der Ideenwerkstatt des Jugendparlaments wurden Anregungen für den geplanten Neubau gesammelt.

Burscheid. Sie waren nicht nur gekommen, um sich die Pläne für das geplante Jugendzentrum am alten Bahnhof vortragen zu lassen, sondern auch und vor allem, um mitzudiskutieren: Mehr als ein Dutzend Jugendliche folgten der Einladung des Jugendparlaments (Jupa) zur Ideenwerkstatt am Mittwochabend ins Megaphon und bereicherte die Runde durch viele interessante Vorschläge und Anmerkungen.

Im Megaphon bekamen sie zunächst vom Jupa-Vorsitzenden Daniel Jagla die ersten groben Vorstellungen präsentiert, die er zusammen mit Megaphon-Leiter Manfred Zenses, dem Beigeordneten Stefan Caplan und Pierre Aßmann (Jupa) zu Papier gebracht hatte.

"Wir sind jetzt in einer Phase, in der die Architekten wissen wollen, was die Jugendlichen planen", erklärte Caplan den Stand der Dinge. Dabei will die Verwaltung eng mit denen kooperieren, für die das Zentrum in erster Linie gedacht ist. "Wenn man alle 30 Jahre ein Jugendzentrum baut, dann sollte man sich auch möglichst an den Wünschen der Jugendlichen orientieren."

Der erste Entwurf, der die wichtigsten Funktionen bereits beinhaltet, sieht vor, die beliebte Rockbar aus dem Megaphon zu übernehmen. Ein Vorschlag, der bei den anwesenden Jugendlichen offene Türen einrannte. Auch der Billardraum soll bei einem Neubau am alten Bahnhof beibehalten und noch großzügiger gestaltet werden.

Ob die Rockbar an die geplante multifunktionale Veranstaltungshalle direkt oder indirekt angeschlossen werden sollte, darüber wurde am Mittwoch lebendig diskutiert. Von den angedachten 400Sitz- oder alternativ 800 bis 900 Stehplätzen, die zunächst für die Halle zur Debatte standen, rückten die Jugendlichen schnell ab.

Einerseits könne man zwar mit solch großen Kapazitäten namhafte Bands oder Comedians engagieren. Ob diese dann aber die Halle auch füllen, stellte Abiturientin Karin Sobzcyk infrage. Auch die Möglichkeit von Trennwänden wurde diskutiert. Einen Raum mit 200Sitzplätzen beziehungsweise 400 bis 500 Stehplätzen hielt man schließlich für sinnvoll - immerhin die doppelte Größe des jetzigen Megaphons.

Daniel Jagla bemühte sich, immer wieder die Multifunktionalität zu erwähnen und damit bei der Planung um Rücksicht auf Veranstaltungen beispielsweise kultureller Art zu werben. Räume für den Backstage-Bereich mit sanitären Anlagen wurden genauso vorgeschlagen wie Proberäume und ein eigenes Tonstudio, die Megaphon-Leiter Manfred Zenses für wichtig hält, um der Aufgabe der Nachwuchsförderung auch künftig gerecht zu werden.

Zwei große Gruppenräume sollen individuell genutzt werden können, etwa von Joga-Kursen oder Theater-AGs. Außerdem wurde eine Lounge vorgeschlagen, die (mit Couch und W-Lan-Anschluss ausgestattet) auch Schülern oder Studenten zu Lernzwecken zur Verfügung stehen könnte.

Um eine Rangliste ihrer Wünsche aufstellen zu können, hatten die Jugendlichen Gelegenheit, die für sie wichtigsten Aspekte aufzuschreiben und auch andere Vorschläge mit einzubringen. So wurde beispielsweise auch ein Biergarten mit Außengastronomie oder ein Meditationsraum genannt.

Das Jupa übernimmt jetzt die Auswertung und erstellt zusammen mit der Verwaltung ein so genanntes Raumbuch. Die Ideenwerkstatt soll weitergeführt werden.