Bankberatung läuft per Video-Chat
Burscheider Banken setzen auf das Internet. Immer mehr Kunden nutzen das Online-Angebot.
Burscheid. Das Internet liegt im Trend — das gilt auch für die täglichen Bankgeschäfte. Ein besonderes Jubiläum gab es jüngst bei der Kreissparkasse Köln zu feiern: das 20-jährige Bestehen des Internetauftritts www.ksk-koeln.de. Die Homepage ging erstmals 1995 online. „Dieser Schritt war der Ursprung einer Entwicklung, die heute einen großen Teil der Kommunikation zwischen der Sparkasse und ihren Kunden prägt“, sagt der Vorstandsvorsitzende Alexander Wüerst.
Das Kreditinstitut war die erste Sparkasse und eines der ersten deutschen Geldinstitute mit einem eigenen Webauftritt. Während damals nur sechs Prozent der Bevölkerung das Internet nutzten, ist das Medium heute aus dem Alltag der meisten Menschen nicht mehr wegzudenken.
„Der Trend zum Online-Banking ist ungebrochen. Etwa 52 Prozent der Privat- und 81 Prozent der Geschäftskonten sind mittlerweile für das Online-Banking der Kreissparkasse Köln freigeschaltet“, sagt der Fachbereichsleiter für Neue Medien der Kreissparkasse Köln, Mario Reitz. Das gilt auch für die Burscheider Kunden von der normalen Kontoführung mit der Information über den Kontostand und Überweisungen bis zur kompletten Verwaltung des eigenen Wertpapierdepots. „Das ist keine Altersfrage mehr, sondern ein Spiegelbild der Gesellschaft. Es hängt auch nicht davon ab, ob die Menschen in der Stadt oder auf dem Land leben“, berichtet Reitz.
Immer stärker auch in Burscheid angesagt ist die Nutzung der Angebote zur Onlineberatung. Dabei geht man einfach über die Homepage und kommt inzwischen so auch zum Text- oder Videochat mit dem persönlichen Berater in der Filiale vor Ort, mit dem allerdings vorab ein Termin vereinbart werden muss. „Man muss nicht wie bei den Mails auf eine Antwort warten, sondern kann das Gespräch in Echtzeit führen“, erklärt Hans-Georg Winitzki, Filialdirektor Vermögensberatung der Kreissparkasse Köln in Burscheid, die Vorteile.
Man könne auch verschiedene Chats wie den Text- und den Videochat miteinander verbinden. „Wir arbeiten dabei genauso wie beim Online-Banking mit einem eigenen System, das von einem regionalen Anbieter für uns entwickelt wurde. So können wir den Kunden die größtmögliche Sicherheit bieten“, betont Winitzki. Man sei immer auf dem aktuellsten Stand der Technik und biete so die technisch, maximal mögliche Sicherheit an.
Ähnliche Erfahrungen macht man auch bei der Volksbank Remscheid-Solingen, die auch in Burscheid vertreten ist. Dort verzeichnet man im Monat eine halbe Million Zugriffe auf die verschiedenen Online-Angebote. Bei Facebook folgen 4000 Menschen dem Kreditinstitut.
„Das Alter spielt kaum noch eine Rolle. Ein Beispiel ist ein 87-jähriger Kunde, der sein Wertpapier-Depot und auch sein Konto komplett online führt“, sagt der Leiter des Privatkundengeschäfts, Uwe Schmidt. Bei neu eröffneten Konten verfügten 90 Prozent über einen Online-Zugang. „Und jeden Monat verzeichnen wir steigende Zahlen bei der Freischaltung und der tatsächlichen Nutzung der Onlinegeschäfte bei bestehenden Konten. Auch die Aktivitäten an sich nehmen zu“, sagt Schmidt.
Den Kunden wird der eigene Browser aus Sicherheitsgründen direkt zum Zugang mit angeboten. „Wichtig ist natürlich auch sich an gewisse Spielregeln zu halten und beispielsweise das Password gut auszuwählen und zu schützen“, betont Schmidt. Außerdem frage eine Bank nie online nach dem Password für das Konto. „Burscheid ist bei der Nutzung von Online-Angeboten im Mittelfeld.“ Digitale Beratungsangebote der Volksbank seien derzeit in Vorbereitung.