Ferienaktion: Grundschüler angeln sich ihr Abendessen
Statt Fischstäbchen: 24 Kinder haben am Donnerstag gelernt, die Rute auszuwerfen.
Burscheid. Nein, Fisch wird nicht von Käpt’n Iglo gemacht. Und wenn er noch lebt, ist er auch nicht paniert oder tiefgefroren. Wie? Fisch lebt?
Dieses Phänomen kann auch Ulrike Hanke vom Förderverein für Betreuungsangebote in Burscheid bestätigen. "Die meisten wissen gar nicht, dass Lebensmittel ursprünglich nicht aus einer Plastikverpackung stammen."
Und so mussten die Schüler am Donnerstagmorgen einmal selbst ran. Passionierte Angler zeigten ihnen das Handwerk. Maden - lebende wohlgemerkt - an den Haken klemmen, die Rute mit Schwung auswerfen und dann mit viel Geduld warten. Letzteres fiel den Kleinen am schwersten, aber es dauerte nicht allzu lang, da hatte bereits die erste Regenbogenforelle angebissen.
"Mein Männeken bewegt sich", freute sich Ida. Gemeint war der Schwimmer. Aufgeregt zog die Sechsjährige den Fisch aus dem Wasser. Von Ekel oder Angst vor dem glitschigen und zappelnden Tier keine Spur. "Den bring ich heute zum Essen mit nach Hause", sagte sie stolz und betonte: "Mein erster Fisch."
Ein alter Hase im Angeln ist dagegen der neunjährige Luca. Er hat mit seinem Vater im Urlaub bereits öfters die Rute ausgeworfen und erklärt seinen Freunden Marcel und Markus (beide sechs Jahre) fachmännisch wie es geht. Die Jungs waren begeistert von der Aktion und staunten darüber, dass "der Fisch an Land ja noch ein bisschen weiterlebt." "Das habe ich noch nie gesehen, sonst ess ich immer nur Fischstäbchen", sagte Markus.
"Bei solchen Aktionen sehen die Kinder erst einmal wie viel Arbeit es bedeutet, ein gesundes Essen zuzubereiten. Dadurch sollen sie lernen, Lebensmittel und eine gesunde Ernährung schätzen zu lernen", hoffte Fördervereinsvorsitzende Ulrike Hanke.