Burscheid Gegen Unfälle auf der A 1: Baustart für die Blitzer-Brücke

Die ersten Arbeiten für die Kontrollanlage beginnen am Freitag, in zwei Wochen soll alles fertig sein. Geblitzt werden soll auf der A 1 aber erst ab Januar.

Burscheid. Nach den schweren Verkehrsunfällen auf der A 1 in den vergangenen Monaten waren kürzlich erneut Forderungen zu hören, dass endlich etwas geschehen muss, um das Risiko auf dem Stück der Autobahn von Burscheid bis Leverkusen zu reduziere. Recht überraschend kam da am Donnerstag die Mitteilung des Rheinisch-Bergischen Kreises, dass schon am Freitag die Arbeiten für die seit langem geplante Blitzer-Brücke in Höhe der Talbrücke Lambertsmühle starten. Schon in zwei Wochen soll die Installation abgeschlossen und die Anlage betriebsbereit sein.

Allerdings schränkt Kreis-sprecher Alexander Schiele ein, dass es danach noch mehr als einen Monat dauert, bis die Blitzer scharf gestellt sind. „Wir planen, dass die Anlage Anfang 2017 ihren ihren Betrieb aufnehmen kann. Wir haben uns dieses Zeitfenster gesetzt, um notwendige Tests durchführen zu können.“ So werde frühestens ab Januar kurz hinter der Anschlussstelle Burscheid geblitzt.

Längst in trockenen Tüchern ist der Beschluss für das Personal. Eine üppige Aufstockung der Belegschaft, die bei der anfänglichen Vorstellung der Planung viele Betrachter mit großen Augen registrierten: 20 Stellen werden alleine für die Betreuung dieser Anlage benötigt. Doch die sollen sich nicht nur selbst budgetieren, sondern noch ordentlich zusätzliches Geld in den Haushalt spülen: Schon 2018 soll ein Überschuss in Höhe von 4,5 Millionen Euro eingefahren werden (siehe Kasten). Die Anlage könnte demnach nicht nur mehr Sicherheit bringen, sondern auch Geld.

Zum heutigen Baustart wird nach Angabe des Kreises zunächst eine Bohrung durchgeführt, um ein Rohr für die notwendigen Kabel unter der Autobahn zu verlegen. In den kommenden zwei Woche gehe es dann unter anderem weiter mit der Aufstellung eines Mastes für die Anlage. Später müssten noch Kabel verlegt und Sensoren in die Fahrbahn integriert werden. Eine Vollsperrung sei dafür voraussichtlich nicht notwendig. Behinderungen müssten aber einkalkuliert werden, da einzelne Fahrspuren gesperrt werden müssten.

Autos dürfen in diesem Bereich der Autobahn 100, Lastwagen 60 Stundenkilometer fahren. Doch das werde nicht eingehalten. Es seien erhebliche Überschreitungen gemessen worden: Auf dem ersten und zweiten Überholstreifen fahren demnach drei von vier aller Autos schneller als die erlaubten 100 Stundenkilometer. Die durchschnittliche Geschwindigkeit betrage dort — ohne Kontrollen — 131 Stundenkilometer. Die Folgen sind bekannt.