Interkulturelles Fest: Ein Miteinander aller Nationen

Von Freitag bis Sonntagabend zeigten Menschen aus aller Herren Länder ihre kulturellen Errungenschaften.

Foto: Nicole Haase

Burscheid. Die Diskussionen um das interkulturelle Miteinander in einer Gesellschaft ist so aktuell wie nie. Eine Konstante ist für viele Burscheider jedoch das bereits seit 2010 im Zwei-Jahres-Rhythmus stattfindende Interkulturelle Fest.

Foto: Haase (3)/Siewert (1)

Der Verein „Kulturen in Burscheid“ (KiB) verwandelte an diesem Wochenende gemeinsam mit der evangelischen Kirchengemeinde und der Stadtbücherei zum mittlerweile dritten Mal den Marktplatz und die angrenzenden Örtlichkeiten des Gemeindehauses und der Stadtbücherei zu einem Ort der Freude und Begegnung. Zu einem gelungenen Wochenende trug neben einem bunten Mix auf der Bühne auch das reichhaltige internationale kulinarische Angebot rund um den Marktplatz bei.

Foto: Nicole Haase
Interkulturelles Fest schafft einen Ort der Freude und Begegnung
22 Bilder

Interkulturelles Fest schafft einen Ort der Freude und Begegnung

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Nachdem am Freitagabend bereits rund 50 Teilnehmer das Angebot der christlichen sowie der muslimischen Gemeinde annahmen und sich im Rahmen der Nacht der offenen Türen einen Einblick in die verschiedenen Gotteshäuser in Burscheid verschafften, wurde am Samstagmittag die dritte Auflage des Interkulturellen Fests offiziell eröffnet. Erster Programmpunkt war in diesem Jahr die Trommlergruppe von Musiker Sedyma Issa Ndoye. Interessant war hierbei, dass die Truppe aus dem Workshop hervorgegangen ist, den der gebürtige Senegalese vor zwei Jahren beim interkulturellen Fest angeboten hatte.

Foto: Siewert, Doro

Und natürlich ging es auch ums Essen: Vom Döner über Stockfisch und Würstchen bis hin zu scharf angebratenem Fleisch sowie diversen Salaten und Beilagen gab es so ziemlich alles. Portugiesischer Wein, türkisches Bier und diverse Soft-Getränke sorgten darüber hinaus für gut geölte Kehlen. Und die waren auch Vorteil, gab es neben instrumentalen Auftritten doch Gesangseinlagen, bei denen das Mitsingen erwünscht war.

Heike Breuer, die schon bei den ersten beiden Ausgaben des Fests dabei war, fand es auch in diesem Jahr wieder anregend und freute sich über nette Gespräche. „Ganz ehrlich, auch ich mache mir so meine Gedanken, wenn ich die Nachrichten sehe. Aber gucken sie sich um, wie problemlos und herzlich die Menschen hier miteinander umgehen.

Das bin ich immer traurig, dass das nicht überall so klappt.“ Ihre Gesprächspartnerin Ezra Bedrani meint: „Vielfältige Kulturen auf engem Raum sind extrem interessant. Klar ist aber auch, dass es eine gewisse geistige Reife bracht, um über Religionen und Kulturen vernünftig reflektieren zu können. Das fehlt leider viel zu vielen Menschen und deswegen rutschen so viele ins Extreme ab.“

Am Stand der Ernst-Moritz-Arndt Schule konnten derweil die kleinen Besucher des Festes selbst Hand anlegen und aus Blumentöpfen kleine Trommeln basteln. „Unsere Schule hat eine Kooperation mit einer Schule in Tansania, wo ein regelmäßiger Austausch stattfindet und wir in diesem Rahmen den Kindern viel über das Leben und die Kultur in diesem Land beibringen“, erklärte Anna Patzak von der EMA-Schule.

Begleitet von Musik in der Tradition des jüdischen Klezmer trug ein Künstler Gedichte des palästinensischen Lyrikers Mahmoud Darwish vor und zeigte damit, wie harmonisch und in sich vereint kulturelle Werke aus den beiden Glaubensrichtungen funktionieren können.

Der Sonntag hielt dann weitere musikalische und literarische Programmpunkte bereit, bevor am Abend das gemeinsame Friedensgebet das Ende des Fests einläutete.