Geschichte Auf Zeitreise bis in die kölsche Antike
Köln · Wie sehr Verteidigungsanlagen wie Stadtmauern und Forts den Kölner Grundriss und die Stadtentwicklung bis heute prägen, zeigt ein Blick auf den Stadtplan. Dort bilden die preußischen Forts genauso einen Ring um Köln wie die römische und die mittelalterliche Stadtmauer.
So finden sich die Stadttore wie die Eigelsteintorburg, das Hahnentor oder die Severinstorburg entlang der heutigen Kölner Ringe. Auch die preußischen Forts und Zwischenwerke reihen sich wie auf einer Perlenkette halbkreisförmig um das Kölner Stadtgebiet. Namen wie die Militärringstraße gibt es ebenfalls bis heute.
Dabei sollten die alten preußischen Festungsanlagen eigentlich nach dem Ersten Weltkrieg komplett beseitigt werden. Verhindert hat das der damalige Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer. Sein ältester Enkel, der den gleichen Namen trägt, ist heute Ehrenvorsitzender des Vereins Fortis Colonia, der sich für den Erhalt und die Bekanntheit der alten Verteidigungsanlagen einsetzt.
Das Motto der Aktionstage
lautet 2024 „Stein auf Stein“
Dazu dienen auch die jährlichen „Festungstage“, die in diesem Jahr vom 16. bis zum 18. August stattfinden. Ihr Motto lautet „Stein auf Stein“ und wirft den Fokus der Veranstaltung vor allem auf die bauliche Struktur und das Material der historischen Festungen von der Römerzeit über das Mittelalter bis zur Preußenzeit in Köln.
Dazu passt auch die Auftaktveranstaltung am 16. August im Hörsaal des Geografischen Instituts der Uni an der Otto-Fischer-Straße gegenüber des Südbahnhofs. Ab 18 Uhr gibt es dort einen Vortrag zum Thema „Die Ziegelsteine der preußischen Festungen“. Am Südbahnhof liegt auch das alte Fort V, wo am 18. August um 15 Uhr eine Führung mit dem Referenten Andreas Janotta angeboten wird.
Insgesamt gibt es bei den drei Festungstagen 20 Veranstaltungen. Dazu gehören neben dem Einführungsvortrag Führungen zu 16 Einzeldenkmälern, eine kleine Wanderung zur römischen Stadtmauer vom Dom bis zum Helenenturm am 18. August ab 15 Uhr, die am Nordtor vor dem Dom startet. Geplant ist außerdem eine geleitete Radtour vom rechtsrheinischen Fort X bis zum Zwischenwerk XIb, die am 18. August um 13 Uhr startet. Treffpunkt ist die Ecke Nohlenweg/Frankfurter Straße in Höhenberg.
Klassische Führungen gibt es zum Beispiel am 17. August um 13 Uhr am linksrheinischen Fort X am Neusser Wall. Wie ein mächtiger Berg aus Ziegelsteinen liegt diese Anlage im Hilde-Domin-Park. Sie ist das älteste und am besten erhaltene preußische Festungswerk in Köln. Das Fort entstand um 1830 und wurde 1860 erweitert. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Anlage Teil des Inneren Grüngürtels und begeistert mit ihrem wunderschönen Rosengarten.
Führungen gibt es auch bei weiteren preußischen Festungsanlagen wie dem Zwischenwerk Va in Müngersdorf, das besser bekannt ist als „Freiluga“ - eine 1925 von Gartendirektor Fitz Encke angelegte Freiluft- und Gartenschule. Dort gibt es am 17. und 18. August jeweils um 11 Uhr Führungen. Eine weitere Führung wird zum Beispiel beim Fort VI am Decksteiner Weiher (18. August, 16 Uhr) angeboten. Dazu kommt eine Führung zum Malakoffturm am 18. August um 12 Uhr.
Besuch beim Stammquartier der Roten Funken in der Südstadt
Ins Mittelalter geht es zum Beispiel bei Führungen zur Ulrepforte (17. August, 14 Uhr), dem Quartier der Roten Funken, zur Severinstorburg (17. August, 16 Uhr), und zur Bottmühle (17. August, 17 Uhr). Bei einer Führung an der Stadtmauer am Sachsenring geht es am 18. August um 15.30 Uhr um deren typische Gestaltung. Dort haben in den Türmen die Prinzen-Garde und die Blauen Funken ihren Sitz. Dazu kommt am 18. August um 15.30 Uhr eine Führung zur mittelalterlichen Mauer am Gereonswall. Die Römerzeit wird am 17. August um 16 Uhr bei einer Führung mit der ehemaligen Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner an der Römermauer am Mühlenbach beleuchtet.
Die Teilnahme an allen Veranstaltungen der Festungstage ist kostenfrei. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich. Teilweise können auch die Innenräume der Festungsanlagen bei den Führungen berücksichtigt werden. Zur Veranstaltung gibt es eine Programmkarte mit Stadtplan, die an verschiedenen Orten in der Stadt ausliegt, die aber auch online als PDF abgerufen werden kann. Weitere Informationen finden sich unter: