Spannung Zehn Fußball-Krimis zur EM in Deutschland

Köln · Jetzt sind es nur noch wenige Tage, bis die Fußball-Europameisterschaft mit dem Eröffnungsspiel am kommenden Freitag in München an den Start geht. Da steigt bei allen Fans die Spannung. Und die gibt es nicht nur auf dem Rasen, sondern auch in den zehn Städten, in deren Stadien das Turnier ausgetragen wird.

Cover EM-Krimi

Foto: Verlag/Gmeiner

In einem Buch hat Herausgeber Lutz Kreutzer die Kriminalgeschichten von zehn bekannten Krimiautoren zusammengebracht und bietet so eine unterhaltsame Reise durch das sportlich, kriminelle Deutschland.

Für Köln geht Kriminalhauptkommissar und Autor Andreas Schnurbusch an den Start. Bei ihm erlebt ein Kriminalbeamter mit einer jungen Einbrecherin in seiner Wohnung eine unliebsame Überraschung, die ihn dazu nötigt, die ungebetene Besucherin, nur mit einem Handtuch um die Hüften bekleidet, zu verfolgen. Doch nicht nur der Polizist kommt in Bedrängnis, auch für einen Schweizer Fußballfan endet der EM-Besuch in der Domstadt genauso so unangenehm wie für die Einbrecherin - beide schlittern unfreiwillig in einen Mordfall. Und für den ist natürlich der Kripoermittler zuständig, der sich gerade vom Einbruch in seine Wohnung erholt.

Kriminelle Verwicklungen
in der Landeshauptstadt

Reichlich kriminelle Verwicklungen gibt es dank Krimiautor Kurt Lehmkuhl auch in der Landeshauptstadt Düsseldorf. Dort verliert eine Ehefrau ihren Gatten zunächst an den Fußball und später an einen weiblichen Fußballfan, mit dem ihr Mann seine große Leidenschaft gerne teilt. Für die betrogene Ehefrau scheint diese Affäre auch finanziell kein Happy End zu nehmen, sodass sich ihr Liebhaber dazu entschließt, den untreuen Gatten während der EM zu beseitigen. Das Turnier selbst ist für einen professionellen Taschendieb ein echtes Schlaraffenland, wäre da nicht die unliebsame Konkurrenz und am Ende führt Lehmkuhl beide Fälle zu einem dramatischen Finale zusammen.

Bei EM-Standort Gelsenkirchen nimmt Autor Christof Weigold seine Leser mit auf eine Zeitreise ins Jahr 1941. Zwei Schalker Juden, die in einem Wohnblock zwangsweise kaserniert worden sind und denen nun ein schreckliches Schicksal droht, setzen all ihre Hoffnung auf das Fußballendspiel des Jahres. Wenn alle deutschen Fußballfans gebannt das Finale verfolgen, könnte dem Paar endlich die Flucht aus Nazi-Deutschland gelingen. Alles ist perfekt vorbereitet, doch die regimetreue Nachbarschaft ist trotz des großen Fußballereignisses höchst wachsam.

In Dortmund steht das große Halbfinale mit einem Favoriten an, der über einen der Underdogs stolpern könnte, und das bei brütender Sommerhitze. Doch im EM-Quartier der Herausforderer passieren Dinge, die nicht nur die Polizei beunruhigen. Eine Explosion reißt im Hotel alle Beteiligten aus ihrer Ruhe und die Hotelservicekraft Chuck hofft endlich, in seinem Traumberuf als Journalist den Durchbruch mit einer großen Story zu schaffen.

Auch in den EM-Städten außerhalb NRWs geht es ziemlich kriminell zu. In der Bundeshauptstadt läuft für einen Berliner Oberligisten mit seinem Maradona aus Neukölln alles aus dem Ruder. Im Frankfurter Kurzkrimi wird verraten, warum ein Fan das Waldstadion nie verlassen hat, während in München bei einer EM-Begegnung ein unfreiwilliger Held geboren wird. Tödlich wird es auch in den Untiefen des Leipziger Stadions, während es sich in Hamburg herausstellt, warum auch ein Unentschieden bei einem großen Turnier seine Vorteile haben kann.

Lutz Kreutzer (Hg.): Jeder Schuss ein Treffer - Fußball-Krimis, Gmeiner-Verlag, 204 Seiten, 12 Euro