Karneval Kölner Schull- un Veedelszöch trotzen der Krise
Köln · Großen Herausforderungen mussten sich in diesem und im vergangenen Jahr die Freunde und Förderer des Kölnischen Brauchtums als Organisatoren der Schull- un Veedelzöch am Karnevalssonntag stellen. Bei stetig steigenden Kosten insbesondere für die Sicherheit der Teilnehmer standen die Zöch zeitweise finanziell kurz vor dem Aus.
Doch nach dem Notruf im Vorjahr entwickelte sich eine enorme Hilfsbereitschaft in der Stadtgesellschaft. Vereinsmitglieder aber auch externe Spender, Stiftungen und Sponsoren sorgten genauso wie die Aktionen verschiedener Karnevalsgesellschaften wie die Roten Funken oder die Kölschen Kippa Köpp dafür, dass die Zöch sowohl in diesem Jahr als auch in den kommenden Jahren gesichert sind.
Die Nachfrage nach der
Teilnahme ist wieder angestiegen
Das ist auch gut so, denn die Nachfrage bei der Teilnahme der Veedelsvereine und der Schulen hat längst wieder das Niveau vor der Corona-Pandemie erreicht. Insgesamt 12.500 Teilnehmer sind in diesem Jahr dabei, wenn es vom Chlodwigplatz in der Südstadt ab 11.11 Uhr wieder auf der Wegstrecke des Rosenmontags in Richtung Dom geht. Die ersten Gruppen werden am Ziel an der Tunisstraße gegen 14.30 Uhr erwartet.
Bei den Veedelszöch beteiligen sich 51 Gruppen mit 8500 Teilnehmern. Neu dabei sind das Ensemble des Kumede-Theaters mit dem Heimatverein und die Arbeitsgemeinschaft Psychiatrie Rheinland (AGpR). Wieder dabei ist auch die Kinderoper Köln. Zu den Jubilaren zählen unter anderen die 11.000 Jungfrauen und die Original Dellbrücker Piraten, die beide zum 25 Jahren am Start sind.
Insgesamt sind 180 ehrenamtliche Helfer unter anderem als Zugordner im Einsatz. Zum Schluss kommt auf dem Musik-LKW die junge Band Bohei. Erstmals im Zug unterwegs ist eine Nachwuchstanzgruppe, „De Klabautermänner“.
Bei den Schullzöch sind 46 Schulen aus 32 Veedeln mit 4000 Teilnehmern dabei. Darunter sind auch 550 Musiker aus den Schulen. Die Spanne der Schularten reicht von der Grundschule bis zum Gymnasium oder den Berufskollegs. Vier Schulen gehen erstmals an den Start, darunter auch ein Verbund von vier Kölner Hauptschulen. Thematisiert wird bei den Schulen neben den eigenen Schuljubiläen, wie 200 Jahre Friedrich-Wilhelm-Gymnasium, auch das diesjährige Sessionsmotto mit „Love & Peace“ oder „Vielfalt & Diversität“.
Unter den Teilnehmern der Veedelszöch werden drei Preise von einer Jury vergeben: der Originalitätspreis, der Kostümpreis und der Goldene Lappenclown. Alle drei Preisträger sind auch beim Rosenmontagszug dabei. Auch bei den Schullzöch gibt es mit der „Goldenen Nähmaschine“ erstmals einen vom Vorstand der Freunde und Förderer vergebenen Preis für die originellste, handgemachte Kostüme. Hier gibt es Preisgelder für die ersten drei Plätze.
Schon heute Abend findet der Sternmarsch statt, bei dem 40 Gruppen mit 1200 Teilnehmern zum Alter Markt ziehen, wo sie gegen 18 Uhr erwartet werden. Vor Ort gibt es auch ein Bühnenprogramm unter anderem mit den Bläck Fööss, Cat Ballou, die Rhythmussportgruppe und Miljö sowie das große und das kleine Dreigestirn.