Mangelhafte Stimmzettel Kölner Wahlleiterin legt ihr Amt nieder
Alles auf Null: Die Oberbürgermeisterwahl in Köln ist verschoben. Nun muss auch ein neuer Wahlleiter her. Die bisherige zog die Konsequenz aus dem Debakel mit den Stimmzetteln.
Köln (dpa). Nach der Verschiebung der Oberbürgermeisterwahl in Köln hat Wahlleiterin Agnes Klein ihr Amt niedergelegt. Sie übernahm damit die Verantwortung für das Debakel um ungültige Stimmzettel, in dessen Folge das ganze Wahlverfahren neu gestartet werden muss. Die ursprünglich gedruckten Stimmzettel hatten die unabhängigen Bewerber gegenüber den parteigebundenen Kandidaten benachteiligt.
Klein bestätigte am Samstag ihren Amtsverzicht, über den zuvor schon Medien berichtet hatten. Davon unberührt bleiben ihre Aufgaben als Dezernentin für Bildung, Jugend und Sport in der viertgrößten Stadt Deutschlands. Stadtsprecher Gregor Timmer kündigte an, dass der noch amtierende Oberbürgermeister Jürgen Roters (SPD) Anfang der Woche über den neuen Wahlleiter entscheiden werde.
Als Stellvertreterin wäre eigentlich Finanzdezernentin Gabriele Klug an der Reihe. Sie ist aber bereits zusätzlich belastet, weil sie Sozialdezernentin Henriette Reker vertritt, die selbst für das Amt des Oberbürgermeisters kandidiert.
Reker wird von CDU, FDP und Grünen unterstützt und gilt als aussichtsreiche Kandidatin gegenüber dem SPD-Bewerber Joch Ott. Das WDR-Magazin Westpol berichtete, in einer repräsentativen Forsa-Umfrage sei Reker auf 51 Prozent gekommen und könne damit schon im ersten Wahlgang gewinnen. Für Ott hätten sich nur 36 Prozent ausgesprochen.
Reker gehört zu den Kandidaten, die nach Ansicht der aufsichtsführenden Bezirksregierung auf den ursprünglichen Wahlzetteln benachteiligt wurden. Nach etlichem Hin und Her wurde die ursprünglich für den 13. September geplante Wahl des Stadtoberhauptes am Freitag auf den 18. Oktober verschoben. Bereits abgegebene Stimmen sind ungültig, die Vorbereitungen beginnen bei Null.