Museum Schnütgen Schenkung für das Museum Schnütgen
Köln · Schon zum zweiten Mal in diesem Jahr erhält das Museum Schnütgen ein bedeutendes Kunstwerk als Schenkung aus Privatbesitz. Nach dem Elfenbeinrelief „Tod Mariens“ im Januar handelt es sich nun um eine farbig gefasste Figurengruppe aus Eichenholz der heiligen Anna Selbdritt.
Sie wurde um 1500 in einem der beiden damals in Köln führenden Bildhauerateliers hergestellt.
Dargestellt ist das zu jener Zeit sehr beliebte Dreigenerationen-Motiv der heiligen Anna – der Mutter der Gottesmutter Maria – zusammen mit Maria und dem Christkind. Die heilige Anna galt als Schutzpatronin der Familie. Außerdem verband man damit die Vorstellung, dass nicht nur die Geburt Jesu durch die Jungfrau Maria, sondern auch schon die Geburt Mariens durch Anna von der Erbsünde unbefleckt war.
Seit mehr als 100 Jahren befand sich das etwa 70 Zentimeter große Kunstwerk in der Hauskapelle von Burg Bodenheim bei Euskirchen. In seiner Sitzung am Donnerstag hat der Stadtrat das kostbare Geschenk aus rheinischem Familienbesitz mit Dank angenommen. Ab sofort kann die Figurengruppe im Museum Schnütgen besichtigt werden.
Das Museum verfügt bereits über zahlreiche Darstellungen der heiligen Anna Selbdritt, bislang aber über keine aus der für die Kölner Skulptur um 1500 so charakteristischen Produktion von Meister Tilman und des Meisters der Gedächtnisstiftung der Familie Viktor von Carben im Kölner Dom. „Deshalb ist der Neuzugang für die Sammlung eine ganz besonders willkommene Bereicherung“, sagt Museumsdirektor Moritz Woelk.
Das Geschenk ist auch ein Beispiel für die vielfach zum Ausdruck gebrachte Wertschätzung des Museums sowie die persönliche Verbundenheit von Bürgerinnen und Bürgern mit diesem Haus. Die Schenkerin ist langjähriges Mitglied des Freundeskreises des Museums Schnütgen.