Kommunalpolitik: Politische Eintracht mit Riss
Bei Ausschüssen und Personal sind sich die Fraktionen einig. Nur an Ute Hentschel scheiden sich die Geister.
Burscheid. Allen Zerwürfnissen während des Wahlkampfs zum Trotz: Die Einheitsliste vor der konstituierenden Ratssitzung am kommenden Dienstag ist Wirklichkeit geworden - fast.
In der Frage der Ausschusszuschnitte und -vorsitze herrscht Einmütigkeit zwischen allen sechs Fraktionen. Auch beim 1.Stellvertretenden Bürgermeister stimmen alle dem Vorschlag Bodo Jakob (SPD) im Prinzip zu.
Dennoch wird es in diesem Fall zwei Listen geben. Denn als 2. Stellvertreter wollen BfB und FDP Ute Hentschel von den Grünen nicht mittragen. Sie war nominiert worden, nachdem Sabine Wurmbach, ursprünglich von den Grünen für den Posten vorgeschlagen, zur Fraktionsvorsitzenden gewählt worden war.
Der Grund für die Ablehnung von Hentschel: Sie hatte sich im Wahlkampf nicht nur vehement für den CDU-Bürgermeisterkandidaten Stefan Caplan stark gemacht, sondern die anderen Bewerber auch als nicht geeignet eingestuft.
Aus BfB und FDP heißt es, die Grünen hätten nach der Kritik an der Personalie zunächst auch Bereitschaft zum Einlenken erklärt, seien aber bei der Abschlussbesprechung am Mittwochabend dann umgeschwenkt. Das BfB schickt daher jetzt die Italienerin Giovanna Lombardo Marrocu ins Rennen.
Ansonsten herrscht Einmütigkeit. Die CDU sichert sich den Vorsitz im Stadtentwicklungsausschuss (Horst Buttkus) und im Kulturausschuss (Silke Riemscheid). Den von der Kultur wieder getrennten Sportausschuss übernimmt der BfB-Vorsitzende Aki Papazoglou.
Die Sitzungen im Schul- und Sozialausschuss werden künftig von Bodo Jakob (SPD) geleitet. Wie erwartet gibt es auch wieder einen eigen Umweltausschuss, in dem Harald Wolfert (Grüne) Vorsitzender wird.
Die Grünen, denen zwei Sitze zustehen, haben im Stadtentwicklungs-, Haupt-, Sport- und Kulturausschuss je einen Sitz an andere Fraktionen abgetreten - zumindest offiziell aber nicht wegen eigener Besetzungsprobleme.