„Saftiges“ Angebot in der Mühle
Bürger konnten ihren eigenen Saft pressen lassen.
Burscheid. Am Samstag gab es an der Lambertsmühle ein ganz besonders "saftiges" Angebot: Obstbesitzer konnten ihre Äpfel und Birnen zu Christoph Knöpfle bringen, der mit einer Obstpresse daraus naturreinen Saft presste.
Damit sich die ganze Aktion auch lohnte und die Obstbesitzer genügend Saft aus ihrem Mitgebrachtem gewinnen konnten, wurde von darum gebeten, dass mindestens 50 Kilogramm Obst mitgebracht werden sollte.
Der Ösinghausener Knöpfle hatte gerade seine Anlage in der Scheune neben der Lambertsmühle aufgebaut, als die ersten Besucher kamen. Armin Busch vom Förderverein der Lambertsmühle erklärte die Funktionen der einzelnen Behältnisse und Maschinen.
"Hier im grünen Bottich kommt das Obst ins Wasserbad und wird dort gewaschen. Jetzt wird es in den gelben Zerkleinerer gegeben, wo das Obst geschreddert wird und als Maische wieder herauskommt. Das erleichtert nachher erheblich die Saftgewinnung".
Dann war es soweit: Nachdem die Obstpresse mit der Maische befüllt wurde begann Knöpfle damit, die Spindel, die sich oben auf der Presse befindet, zu drehen. Die Maschine zur Saftgewinnung nahm ihre Arbeit auf: Der Obstsaft wurde in die Auffanggefäße gedrückt, die unter der Presse bereitstanden.
Als letzter Arbeitsschritt wurde das leckere Obsterzeugnis schließlich in einen 200 Liter großen Behälter gefüllt, aus dem sich die Obstbesitzer dann ihren Saft in mitgebrachte Gefäße umfüllen, und gegen eine kleine Spende für die Lambertsmühle,mit nach Hause nehmen konnten.
"Das ist schon interessant, den ganzen Keltereivorgang einmal mitzuerleben", meinte Alfred Elbert, als er den gekonnten Handgriffen von Christoph Knöpfle zuschaute. Er selbst hatte drei Eimer voll mit Äpfeln dabei und war als nächster dran. "Die Äpfel haben wir aus Miltenberg mitgebracht. Die Hälfte davon haben wir schon zu Apfelgelee verarbeitet. Den Rest hätten wir sonst gegessen und verschenkt, da unbehandeltes Obst ja schnell schlecht wird."
Die Idee zu der Kelterei-Aktion erläuterte Armin Busch. "Wir sind hier schon irgendwie eine Obstregion und viele Leute haben Obstbäume bei sich im Garten oder auf dem Land stehen"
Und direkt neben der Mühle gab es noch etwas Interessantes zu entdecken. Hier hatte Knöpfle nämlich einen sogenannten Sterilisator aufgebaut. In diesem wird der Saft auf 80 bis 90 Grad erhitzt, damit alle Keime und Bakterien abgetötet werden. Danach konnte man den nun länger haltbaren Saft in durchsichtige Fünf-Liter-Beutel mit Zapfhahn abfüllen.
"Um die Fünf-Liter-Beutel etwas ästhetischer aussehen zu lassen, packen wir sie dann noch in diese Kartons hier ein", erklärte Knöpfle und verpackte einen Beutel in einem solchen Karton, bei dem man an der Vorderseite den Zapfhahn herausziehen und sich den Inhalt abzapfen kann.