Zukunftsinitiative: Das wünschen sich die Bürger
In die Box wurden seit Juli 67 Karten eingeworfen. Die Burscheider hoffen zum Beispiel auf eine Belebung der Innenstadt.
Burscheid. "Wünsch Dir was" - dazu hatte die Stadt im Sommer die Burscheider aufgerufen. Am Rathaus wurde dafür eine 1000-Wünsche-Box aufgestellt.
Sie wird durch das Bundesprogramm "Aktiv im Alter" finanziert und in sie können Ideen und Vorschläge für die Stadt eingeworfen werden. Die Box wurde nun zum ersten Mal geöffnet: "67 Postkarten waren schon drin", sagt Heike Stichel von der Stadt Burscheid.
"Die Wünsche sind unterschiedlich", sagt die Mitarbeiterin der Stadtverwaltung. "Es geht um die Themen Stadtentwicklung und -planung, Ordnung und Verkehr, Kultur sowie Soziales."
Häufig sei geäußert worden, dass die Innenstadt belebt werden soll. "Gewünscht wurde sich unter anderem ein Straßencafé." Aber auch eine Nutzung des Marktplatzes - nicht mehr nur als Parkplatz wie bisher.
Auch das Aussehen der Stadt ist ein Thema: So steht auf einem der Zettel der Wunsch, dass die Fachwerkhäuser erhalten bleiben sollen. Außerdem können sich einige Burscheider die Einführung eines Familienpasses vorstellen.
In die Wünsche-Box kann jeder seine Vorschläge einwerfen. Zwar wird das Projekt durch das Programm "Aktiv im Alter" des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend finanziert, dessen Ziel es ist, ältere Menschen ins Gemeinwesen einzubinden. "Die Box in Burscheid richtet sich aber an alle Generationen", sagt Stichel.
Einige der abgegebenen Postkarten hat Silke Riemscheid in den Kasten am Rathaus geworfen. Die Mitinitiatorin des Bürgerstammtisches hat zu den Treffen jeweils einen Stapel der Wunschzettel mitgenommen. "Die Teilnehmer haben hauptsächlich Verkehrsprobleme eingetragen", sagt Riemscheid.
"Einige finden die Ampelschaltungen für Fußgänger speziell an der Mittelstraße zu kurz." Viele stören sich auch daran, dass in der Stadt teilweise zu schnell gefahren wird. Sie hoffen auf mehr Geschwindigkeitskontrollen.
Gewünscht wird auch eine bessere Abstimmung im kulturellen Bereich, damit nicht mehrere Veranstaltungen an einem Tag stattfinden. Ein Problem, dessen sich die Verwaltung bewusst ist: "Die Koordinierung gelingt leider nicht immer, aber wir versuchen die Planung mit unserem Online-Veranstaltungskalender zu verbessern", sagt Pressesprecherin Renate Berfelder-Weiss.
Einige der Vorschläge aus der 1000-Wünsche-Box sind nicht neu und teilweise sogar schon dabei, umgesetzt zu werden: So stand auf einigen Wunschzetteln zum Beispiel der Radweg an der Bahntrasse.
Auf seiner Sitzung im September hat der Rat beschlossen, dass die Strecke ausgebaut wird - wenn auch nur bis Kuckenberg.
Noch bis Ende des Jahres steht die 1000-Wünsche-Box am Rathaus, danach werden die Einwürfe von der Stadtverwaltung ausgewertet. Die vorgedruckten Wunschzettel sind im Rathaus erhältlich.
Sie sollen nun auch an anderen Stellen in der Stadt wie der Stadtbücherei oder Schulen ausgelegt werden.