„Schweinegrippe“: Ab Montag kann in Burscheid geimpft werden
Kreis erwartet Lieferung von 5500 Impfdosen. Amtsarzt erwartet keine hohe Nachfrage.
Rhein.-Berg. Kreis. Die ersten 5500 Impfdosen gegen die "neue Grippe" oder auch "Schweinegrippe" für die Menschen im Kreis stehen ab Montag im Kreis zur Verfügung stehen.
"Die zurzeit vergleichsweise niedrigen Infektionszahlen sowie die entfachte Debatte um das Für und Wider werden möglicherweise zu einer nicht sehr hohen Nachfrage beitragen", erklärt Dr. Norbert Petruschke, Amtsarzt des Rheinisch-Bergischen Kreises.
Zunächst werden ab kommenden Montag acht Arztpraxen im Rheinisch-Bergischen Kreis Impfsprechstunden für Bürger nach vorheriger telefonischer Terminvereinbarung anbieten. Insgesamt haben sich rund 50 Arztpraxen im Rheinisch-Bergischen Kreis bereit erklärt mitzuwirken.
Die Anzahl der Impfpraxen wird in Abstimmung mit der Kassenärztlichen Vereinigung wöchentlich dem Bedarf und der zur Verfügung stehenden Impfstoffmenge angepasst und veröffentlicht werden. Hintergrund dafür ist auch die Liefergröße des Impfstoffes in Zehner-Einheiten. "Einmal angemischt, müssen alle Einheiten möglichst zeitnah injiziert sein, ansonsten werden sie unbrauchbar und müssen ungenutzt weggeworfen werden," erklärt Petruschke.
Die Liste mit den Impfpraxen wird wöchentlich im Internet unter www.rbk-direkt.de aktualisiert und veröffentlicht. Zum Auftakt der Impfaktion soll vor allem der Schutz derjenigen im Fokus stehen, die im medizinischen Versorgungssystem arbeiten und damit ein deutlich erhöhtes Erkrankungsrisiko aufweisen. Dazu zählen Ärzte, Krankenpfleger und Assistenzpersonal in Kliniken und Praxen sowie Mitarbeiter im Rettungs- und Krankentransportdienst.
"Ihre Gesundheit ist letztlich auch dafür ausschlaggebend, dass Patienten angemessen versorgt werden können", macht Petruschke deutlich. Gleichzeitig unterstreicht er: "Jeder entscheidet für sich, ob er sich impfen lässt oder nicht. Einflussfaktoren können dabei der Beruf aber auch Vorerkrankungen wie Asthma oder Diabetes sein." Als Entscheidungshilfe kann ein persönliches Gespräch mit dem Hausarzt dienen. Die Bürger, die geimpft werden möchten werden gebeten, einen Impftermin in den angegebenen Praxen telefonisch zu vereinbaren.
Wöchentlich kann der Kreis bis zu 2300 Dosen je 100 000 Einwohnern anfordern. Bundesweit stehen 80 Millionen Dosen des Impfstoffes zur Verfügung, auf NRW entfallen davon 10 Millionen.
Abschließend warnt Petruschke davor bei der teilweise aufgeregten Diskussion um die "neue Grippe" die saisonale Grippe und die Impfung gegen sie aus den Augen zu verlieren. "Schließlich gibt es nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts jeden Winter allein in Deutschland 8000 bis 11000 grippebedingte Todesfälle, insbesondere von älteren Menschen."