Montanusschüler feiern Abschluss mit Musical

Die Kinder üben seit einem halben Jahr, um die Aufführung perfekt zu machen.

Burscheid. Energie haben sie, die Viertklässler der Montanusschule. Sie schreien, lachen, rufen, rennen, springen, ab und zu bekommt einer einen Ellenbogen ab. Nun muss diese Energie nur noch auf die Bühne — und zwar in geordneter Form. Daran arbeitet Giovanna Lombardo nun seit einem halben Jahr, jede Woche. Ihr Ziel: gemeinsam mit den Schülern das Musical „Walt Nick“ auf die Beine zu stellen. So sollen die mehr als 30 Kinder zusammen mit ihren Eltern, Freunden und Verwandten ihren Abschluss feiern.

Weniger als eine Woche bleibt der 38-Jährigen noch, um das ambitionierte Programm mit insgesamt 15 Liedern zu perfektionieren. „Manchmal schimpft Giovanna auch. Aber eigentlich ist sie die netteste Musicallehrerin, die es gibt“, sagt Suraya (10). Definitiv ist sie auch eine der geduldigsten. Ihr schönster Satz fällt bei dieser Probe in der Hans-Hoersch-Halle in der ersten Szene. Cinderella wird einstudiert.

Die Jungs haben sich aufgereiht vor der Bühne, noch in Alltagskleidung. Bei der Aufführung am Donnerstag wird das anders aussehen. Giovanna Lombardos Mutter hat für jeden Teilnehmer ein Kostüm angefertigt. Dann setzt die Musik ein, die Mädchen kommen herein. „Mann!“, ruft Lombardo, „ihr seid Elfen. Ihr sollt nicht so trampeln!“ Dann muss sie selbst ein bisschen lachen.

Als besonderen Höhepunkt hat Lombardo sich professionelle Unterstützung geholt. Massimo Nigordi und die ehemalige Cats-Darstellerin Betty Heller werden die Kinder musikalisch begleiten. Und bei denen ist trotz — oder vielleicht auch gerade wegen — der Prominenz noch nichts von Aufregung zu spüren. „Da gibt es doch gar keinen Grund für“, sagt Suraya, die als Mitglied der Theater-AG schon oft auf der Bühne gestanden hat: „Mir gefällt es, kreativ zu sein und die Texte auswendig zu lernen.“

Text gibt es tatsächlich eine Menge, auch wenn nicht jedes Kind bei jedem Lied mitsingt. Dafür hat Ehrenamtlerin Lombardo sie in zwei Gruppen geteilt. Das Programm hat sie selbst zusammengestellt — und auch der Name „Walt Nick“ ist eine Eigenkreation. Er setzt sich zusammen aus „Walt Disney“ und dem Sender „Nickelodeon“. Alleine wäre das alles freiwillig nicht zu schaffen, deshalb wird sie von zwei weiteren Müttern unterstützt. „Gerade jetzt zum Ende ist das wichtig, wo es langsam wirklich viel wird.“

Bei Proben — an diesem Tag wird das komplette Programm zum ersten Mal an einem Stück geübt — wird noch viel gelacht und getuschelt. „Glaubt ja nicht, dass man euch da hinten nicht sieht“, ruft Giovanna Lombardo zu zwei Jungs, die hinten auf der Bühne Quatsch machen. „Wenn man im Publikum sitzt, sieht man alles.“ Ob das wirklich so ist und wie sich die Viertklässler am Ende schlagen, davon können sich die Burscheider in der kommenden Woche dann selbst überzeugen.