Denkmal Neuer Besitzer für die Thielenmühle
Das Gebäude soll saniert und dann landwirtschaftlich genutzt werden — für die Pferde- und Rinderhaltung.
Burscheid. Eigentlich sollte am Mittwochmorgen um 9 Uhr im Amtsgericht Leverkusen die Zwangsversteigerung der Thielenmühle beginnen. Doch schon im Juni wurde der Termin abgesetzt. Das denkmalgeschützte Gebäude und das dazugehörige Gelände haben auf privatem Weg einen neuen Eigentümer gefunden.
Bis Ende dieses Monats werden Birgit Caspari und ihre jüngste Tochter die geschichtsträchtige Mühle verlassen haben und ins Oberbergische umziehen, wo Caspari inzwischen auch Beschäftigung gefunden hat. Gemeinsam mit ihrem damaligen Mann hatte sie die Thielenmühle 2008 von der Rheinischen Gesellschaft für Innere Mission gekauft und mit viel Enthusiasmus die Sanierung begonnen. Unter anderem sollte dort eine Pension für verlassene und schwer verletzte Rennpferde aufgebaut werden.
Doch eine Trennung war die Pläne über den Haufen. Jetzt haben sich die einstigen Ehepartner in Abstimmung mit der Gläubigerbank in einem mühevollen Prozess auf den Privatverkauf verständigt.
Neuer Eigentümer ist der Leverkusener Christoph Häger, Enkel des in der Nachbarstadt bekannten Bauunternehmers Hans Paffrath aus Steinbüchel. Hauptberuflich in derselben Branche wie sein Großvater beschäftigt, will Häger die Mühle mit 6000 Quadratmetern Hoffläche und weiteren 64 000 Quadratmetern Wald- und Weidefläche laut Paffrath als Nebenerwerbslandwirt nutzen — für die Pferde- und Rinderhaltung.
Zuvor wird die Mühle aber einer grundlegenden Sanierung unterzogen werden. Neben der bereits vermieteten Wohnung sollen im Haupthaus zwei weitere abgeschlossene Wohnungen entstehen zu lassen. In eine davon wird der neue Besitzer selbst einziehen.
Wenn die Mühle im September frei ist, sollen die Arbeiten sofort beginnen, kündigt Hans Paffrath an. „Wir denken, dass die Mühle Ende des Jahres bezugsfertig ist.“ Von dem Neuerwerb seines Enkels ist er begeistert. „Die Mühle ist schön.“
Dass im Zuge der Sanierung auch noch manche unliebsame Überraschung entdeckt werden könnte, ist dem Bauprofi dabei völlig klar. „Das Gebäude hat es in sich.“
Über den Kaufpreis herrscht Stillschweigen. Das Amtsgericht Leverkusen hatte den Verkehrswert für die Zwangsversteigerung mit 540 000 Euro angesetzt.