Planänderung steht noch aus

Politik kritisiert vorzeitige Eröffnung der Optic Lounge.

Burscheid. Grünen-Politiker Harald Wolfert bezeichnete es als "Burscheider Klüngel", für Burkhardt Hermanns (SPD) hatte es "einen bitteren Beigeschmack". Die zweite Änderung des Bebauungsplans Nr. 32, der den Bereich des alten Rathauses in der Bismarckstraße betrifft, rief am Donnerstag beim Stadtentwicklungsausschuss eine Menge Irritationen hervor.

Am Freitag eröffnete dort unter dem Dach der Zillgen Medien GmbH ein Optikergeschäft mit Schwerpunkt Internethandel (siehe nebenstehender Bericht), obwohl die für eine derartige gewerbliche Nutzung benötigte Änderung des Bebauungsplans von einem Sondergebiet in ein Mischgebiet noch nicht vorlag.

"Ich halte das nicht für den richtigen Weg", erklärte Burkhardt Hermanns. "Man hätte bis zur Offenlage warten müssen." Ähnlich äußerten sich auch die übrigen Ausschussmitglieder. Trotzdem stimmten sie dem Beschlussvorschlag einstimmig zu, wonach jetzt der Weg für den Optiker frei ist.

Auch die benachbarte ehemalige Feuerwache (Bismarckstraße 8) wird mit dem neuen Bebauungsplan zum Mischgebiet umgewandelt, "um das Nutzungspotenzial des derzeit leer stehenden Gebäudes vollständig ausschöpfen zu können", wie es in der Beschlussvorlage heißt.

Somit kann in Zukunft auch dort Wohn- oder Gewerbenutzung erfolgen. Die bestehenden Gebäude und Parkplätze sollen gesichert und erhalten werden.

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Köln hat die Mischgebietsausweisung am Standort Bismarckstraße in ihrem Gutachten für zulässig befunden. Eine "kritische Größe der Verkaufsfläche" werde nicht erreicht.

Außerdem sei dieser "Bereich noch als Innenstadtrandlage einzustufen und die für das Sortiment im Einzelhandel für Foto/Optik vorhandene hohe Kaufkraft bisher nicht am Ort gebunden."

Auch die Wirtschafts- und Werbegemeinschaft "Wir für Burscheid" hält einen Optikerladen in der Bismarckstraße für vertretbar.