Orchester zum Anfassen und Ausprobieren

Rekordandrang bei der dritten Auflage der OVH-Veranstaltungsreihe „Hör hin – mach mit“.

Burscheid. Der erste Blickfang wartete schon am Eingang der Hauptschulaula. "Guck mal, die find ich am tollsten", befand das kleine Mädchen, während ihre Fingerspitze zielgenau auf die dicke Tuba zeigte. Ihr Papa stellte schmunzelnd fest: "Da passt du sogar ganz rein."

Es gab am Sonntag eine ganze Menge zu entdecken. Der Orchesterverein Hilgen (OVH) hatte zur dritten Auflage der Musikus-Veranstaltungsreihe "Hör hin - mach mit" wieder die Instrumente mitgebracht und die neugierigen Kinder scheuten sich nicht, sie auch auszuprobieren.

Entsprechend lautstark ging es vor und nach dem Konzert zu. Moderatorin Annette Willuweit und Dirigent Johannes Stert zeigten den jungen Zuhörern anschaulich, wie ein Orchester aufgebaut ist und wie aus vielen unterschiedlichen Instrumenten ein Musikstück entsteht.

Dazu durften die Kinder, die allesamt auf der Bühne Platz genommen hatten, die Instrumente der Reihe nach in die Aula rufen. "Es fehlen aber noch die, die die Instrumente spielen", hatte ein besonders aufgewecktes Kind auf Nachfrage festgestellt. Das sollte sich schnell ändern. Zuerst marschierten Tuba, Fagott und Bass-Klarinette ein, dann folgten die Hörner und schließlich Flöten, Oboen und das Schlagzeug. Nur zusammen klang das Stück "Springtanz" richtig gut.

Nach dem einstündigen Konzert durften die Kinder selbst mal ran und alle Instrumente unter Anleitung der OVH-Mitglieder ausprobieren. Die Funktionsweise eines Saxofons beispielsweise erklärte Klaus Perthel, der als Instrumentalist ein echter Experte ist und viele Fragen beantworten konnte. Wer alle Instrumente testete und auch beim Konzert gut aufgepasst hatte, konnte bei einem Quiz mitmachen und ein tolles Musikus-T-Shirt gewinnen.

OVH-Vorsitzender Martin Mudlaff freute sich über den Rekordbesuch von rund 90 Kindern in der Aula. "Tradition ist es noch nicht, aber wir sind auf dem besten Weg dahin." Auch in Zukunft soll die Musikus-Konzertreihe fortgesetzt werden. Allerdings bedarf es laut Mudlaff weiterhin finanzieller Unterstützung, die diesmal von der Landesregierung kam.

Die Organisatoren hatten am Konzept der Vorjahre festgehalten, inhaltlich aber anderes geboten. Durch das Musikus-Programm seien bereits einige Kinder auf weniger bekannte Instrumente aufmerksam geworden und hätten den Weg zur Musikschule gefunden, berichtete Mudlaff.