JC wird Werke schließen

In der Europazentrale werden knapp 100Stellen gestrichen. Auch FM wirbt für Aufhebungsverträge.

Burscheid. Im Zuge der Krise der Automobilbranche hat Johnson Controls (JC) Werksschließungen in Europa angekündigt. Sie sollen im laufenden Geschäftsjahr erfolgen, das gerade begonnen hat und bis September 2009 dauert. Dass auch Deutschland betroffen ist, wollte Sprecherin Astrid Schafmeister nicht ausschließen. JC hat europaweit rund 100 Standorte.

Insgesamt 70 Mitarbeiter, der überwiegende Teil davon in Burscheid, haben bisher das Angebot angenommen, gegen Abfindung freiwillig aus dem Unternehmen auszuscheiden. Weitere zehn gehen in den Vorruhestand.

Das reicht aber nicht. Allein im Verwaltungsbereich des Autoinnenraum-Ausstatters sollen in Europa weitere 200 Stellen gestrichen werden, knapp die Hälfte davon in der Burscheider Europazentrale. Noch meidet das Unternehmen betriebsbedingte Kündigungen: Den betroffenen Mitarbeitern will JC möglichst die Beschäftigung an anderen Standorten anbieten.

Auch wurde das Angebot zum freiwilligen Ausscheiden bis Mitte November verlängert. Die Konzernzentrale in den USA hat aufgrund der Auftragsrückgänge vergangene Woche eine Gewinnwarnung für das laufende Geschäftsjahr ausgesprochen.

Auch Federal-Mogul hat nach Angaben des Betriebsratsvorsitzenden Michael Bergmann mit Auftragsrückgängen bis zu 30 Prozent zu kämpfen. Ab November wird es in keinem Produktionsbereich mehr die Siebentagewoche geben. Bergmann fühlt sich an die Zeit Mitte der 80er Jahre erinnert, als in großem Stil Personal abgebaut wurde.

Noch hofft er, dass betriebsbedingte Kündigungen vermieden werden können. Aber auch unter den Leiharbeitern und befristet Beschäftigten seien gute Kräfte, "die wir eigentlich fest installieren wollten". Stattdessen gibt es wie bei JC inzwischen Aufrufe zum freiwilligen Ausscheiden über Aufhebungsverträge.