Rekord: 101 Blutspender trotz Hitze

So viele Menschen wie nie zuvor haben am Dienstag in Hilgen teilgenommen.

Burscheid. Eigentlich hatte sich Kirsten Kühn den Nachmittag ganz anders vorgestellt. Bei den schwülen Temperaturen die Menschen zu bewegen, auch noch Blut zu spenden? Niemals hätte die stellvertretende Vorsitzende des DRK-Ortsvereins Burscheid mit einem Rekord in Hilgen gerechnet.

70 bis 80 Stammspender gibt es in Hilgen, 100 etwa in Burscheid. Doch schon früh zeigte sich am Dienstagnachmittag in den Räumen der Freien evangelischen Kirchengemeinde am Dünweg, dass das Interesse hoch werden könnte. Bereits vor dem offiziellen Auftakt um 16 Uhr hatte sich bei Kirsten Kühn an der Anmeldung eine Schlange gebildet.

Bis in die Abenstunden hielt der Andrang an: "Wir waren überrascht und sehr erfreut. In den Ferien und dann noch bei diesem Wetter sind 101 Blutspender erschienen", bilanzierte Kirsten Kühn gestern und bedankte sich für den Einsatz der Hilgener - und Burscheider. Denn auch so mancher "Nachbar" ließ sein Blut jenseits der Autobahn1.

Dabei hatte eigentlich eine ganz andere Bereitschaft angedeutet. Kühn: "Vor zwei Jahren hatten wir im Vergleich zur Entwicklung im Kreis einen Knick nach unten." Viele Stammspender seien älter als 68 Jahre gewesen und durften daher nicht mehr teilnehmen.

Die jüngere Generation könne aber aus beruflichen Gründen häufig nicht mehr teilnehmen, da viele auswärts arbeiteten. Das sei damals bei den Werksterminen beispielsweise bei Federal-Mogul anders gewesen. "Da haben alle aus der Gießerei teilgenommen", erinnert sich die engagierte DRK-Frau.

"In den Ferien und dann noch bei diesem Wetter sind 101 Blutspender erschienen."

Kirsten Kühn, Vize-Vorsitzende des DRK

Ob deshalb am Dienstag die Mobilmachung durch den DRK-Lautsprecherwagen vor dem Spendentermin einen Schub ausgelöst hat? Womöglich sind es auch andere Erkenntnisse. Die Spender wollten nicht nur anderen Menschen helfen, sondern hätten auch ein Eigeninteresse.

Nicht etwa, um an die beliebte Ritter-Sport-Schokolade oder Brühwürstchen zu kommen, sondern um ein präzises Blutbild zu erhalten. Kühn: "Die Untersuchungsmethoden in der Zentrale in Breitscheid werden immer feiner. Von daher ist es auch einen Sicherheit und eine Kontrolle des Spenders."

In Burscheid habe beispielsweise ein Spender immer wieder über Müdigkeit geklagt. Nach der Spende habe man in Breitscheid eine Erkrankung herausgefunden, die gezielt mit Medikamenten bekämpft werden konnte.