Das trifft nicht nur Organisator Artur Tabat, der bisher auf einen fünfstelligen Betrag aus Burscheid zählen konnte. Auch auf dem Marktplatz wird es am Ostermontag weder eine Leinwand zum Verfolgen der Fernsehübertragung noch andere Unterhaltungsangebote geben. "Es ist nichts geplant", sagt Pressesprecherin Renate Bergfelder-Weiss.

Als Gründe für den Rückzug werden neben der aktuellen Wirtschaftskrise, vor allem in der Automobilindustrie, auch die "schwierigen Zeiten des Rennens 2008" angeführt. Rund um Köln war in diesem Jahr witterungsbedingt abgesagt worden; zudem ist der Radsport durch Dopingskandale in Serie bei den Geldgebern nachhaltig in Verruf geraten.

Die Stadt wird sich 2009 erstmals auf die Koordinierung der Sicherheitsmaßnahmen entlang der Rennstrecke beschränken. Die Rennorganisation sei Mitte Oktober in einem Brief informiert worden. Dennoch reagierte Artur Tabat gestern auf Anfrage enttäuscht: "In dem Brief war von weniger Geld die Rede, aber nicht davon, dass es gar nichts mehr gibt."

Die Kosten des Rennens seien durch das Engagement des Hauptsponsors Bohle GmbH (Schwalbe-Fahrradreifen) nicht komplett abgedeckt. "Wenn wir aus Burscheid kein Geld bekommen, kann es dort auch keine Sprintwertung geben. Mit nichts kann ich nichts machen."

Ob am Straßenrand gefeiert wird, hängt nun von der Initiative einzelner Anwohner ab. Der verkürzte Streckenverlauf durch Burscheid führt 2009 wie bisher am Markt vorbei, dann aber nicht mehr über die Kreisstraße 2 nach Paffenlöh und Hilgen. Das Feld kehrt stattdessen vom Markt zurück zur Bürgermeister-Schmidt-Straße und fährt dann über Kämersheide nach Lützenkirchen.

Zuletzt war im September die Deutschland-Tour erstmals durch Burscheid gejagt. Das Interesse der Burscheider fiel dabei eher spärlich aus.