Burscheids Experte für den Marderfang

Jürgen Lang bietet Hilfe an, wenn die Raubtiere sich auf dem Speicher einnisten oder das Auto anknabbern.

Burscheid. Sie rennen kreischend und polternd über Dachböden und durch Garagen. Sie zerstören Isolierungen, nagen Kabel an und hinterlassen Kot und Nahrungsreste: Steinmarder. Bisweilen ist ihr Treiben sogar gefährlich. Im September entstand auf dem Rösrather Friedhof bei einem Brand ein Schaden von rund 500000 Euro. Ausgelöst wurde das Feuer durch einen Marderbiss in eine elektrische Versorgungsleitung.

Doch wer kann helfen, wenn sich die kleinen Räuber beispielsweise auf dem Dachboden niedergelassen haben? In Burscheid ist der Jäger Jürgen Lang ab sofort für alle Probleme "rund um den Marder" zuständig. Als eine der ersten Kommunen im Kreisgebiet hat Burscheid auf Initiative des Landesjagdverbandes einen Ansprechpartner für die Bürger benannt. Dies sei laut Landesjagdverband nötig geworden, da die Schadensfallzahlen durch Marder in den vergangenen Jahren gestiegen sein sollen.

Für den Dachdecker Jürgen Lang ist die Arbeit als Marder-Beauftragter nicht neu. Seit einigen Jahren arbeitet er eng mit der unteren Jagdbehörde des Rheinisch-Bergischen Kreises zusammen. Denn nicht jeder Jäger darf auf Marderfang gehen. "Ich habe vor über zehn Jahren einen Fallenlehrgang besucht", sagt er. Seither kann er den Menschen im Kreisgebiet helfen, die tierischen Untermieter wieder loszuwerden. Auch seine Arbeit als Dachdecker hat ihn erfahrener gemacht. "Manchmal hilft es, ein Radio auf den Speicher zu stellen. Manche Marder fühlen sich durch die Musik gestört."

Wichtig sei es jedoch, die Ursache zu suchen. Sprich, das Schlupfloch, durch das der Marder ins Haus gelangt. Fünf Zentimeter große Löcher reichen dem Tier, um ins Innere zu schlüpfen. Zwischen gewölbten Dachpfannen kann er sich einfach durchzwängen. "Die darunter liegende Dämmung bereitet ihm gar keine Probleme. Die beißt er einfach durch."

Bevor das Schlupfloch geschlossen wird, müssen sich die Hausbesitzer jedoch sicher sein, dass keine Marder mehr im Haus sind. "Sie einfach einzusperren und eingehen zu lassen, ist nicht erlaubt", sagt Jürgen Lang.

Auch für Autobesitzer hält der Jäger Tipps parat. "Am besten ist es, den Wagen in einer Garage zu parken." Zudem sollten Autofahrer regelmäßig einen Blick in ihren Motorraum werfen - entdecken sie dort Kot oder Schäden, sollten sie den Motor waschen lassen, um den Geruch des Tieres loszuwerden. Von Sprays hält Jürgen Lang nichts. "Alles nur Geldmacherei."