Baggeler: Nein zu Kampfabstimmung

Ein weiteres CDU-internes Duell mit Stefan Caplan wird es nicht geben. Aber Baggelers unabhängige Bürgermeisterkandidatur rückt näher.

Burscheid. Eine unabhängige Kandidatur Michael Baggelers für das Bürgermeisteramt wird immer wahrscheinlicher.

Nach einem Sechsaugengespräch mit Bürgermeister Hans Dieter Kahrl und dem CDU-Fraktionsvorsitzenden Jörg Baack erklärte der zurückgetretene CDU-Parteivorsitzende am Mittwochabend, für eine neuerliche parteiinterne Kampfabstimmung zwischen ihm und dem Beigeordneten Stefan Caplan stehe er nicht zur Verfügung.

Zugleich bekräftigte Baggeler: "Meine Entscheidung zu einer unabhängigen Kandidatur werde ich noch in diesem Monat treffen und verkünden."

Die Idee, die beiden parteiinternen Kontrahenten auf einer weiteren Versammlung der CDU dem Votum der Parteimitglieder zu stellen, war zuletzt am Mittwochabend in der Gesamtfraktionssitzung geäußert worden.

Dieser Vorschlag, so Baack, sei von vielen "als gangbarer Weg eingeschätzt worden". In einer Mitgliederbefragung hatte sich Baggeler knapp gegen Caplan durchgesetzt, dann aber als einziger Kandidat bei der offiziellen Mitgliederversammlung keine Mehrheit erhalten.

Schon vor dem abendlichen Gespräch hatte Baggeler gesagt, er verspüre "keine große Neigung, mich dem noch einmal auszusetzen".

Auch war unklar, ob Stefan Caplan bereit gewesen wäre, sich dieser Situation erneut zu stellen. "Ich bin darauf noch nicht angesprochen worden", lehnte er eine Stellungnahme ab.

Derweil kursiert in der CDU eine Unterschriftenliste, die die sofortige Einberufung einer Mitgliederversammlung fordert. Ziel soll sein, einen neuen Parteivorstand zu wählen.

Die nötige Zahl an Unterschriften soll schon zusammen sein. Mit Baggeler waren nach dessen gescheiterter Kandidatur drei weitere Vorstandsmitglieder zurückgetreten.

Baggeler begrüßte die Initiative: "Dann hätten wir wieder eine handlungsfähige Parteiführung." Für Baack ist dagegen die Besetzung des Vorstands "sicher nicht das größte Problem der CDU".

Der Parteivorstand favorisiere bewusst eine Neuwahl im März, "weil wir in einer aufgeheizten Situation nicht noch mit Hektik reagieren wollen". Das habe nichts damit zu tun, dass der amtierende Parteivorstand handlungsunfähig sei.